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Uwe-Jens Walther (Hrsg.)

Soziale Stadt - Zwischenbilanzen. Ein Programm auf dem Weg zur Sozialen Stadt?

Opladen: Leske + Budrich 2002; 278 S.; kart., 19,90 €; ISBN 3-8100-3592-0
Das Bund-Länder-Programm „Stadtteile mit besonderem Erneuerungsbedarf - die Soziale Stadt" greift eine Problemlage städtischer Räume auf, die im Rahmen der traditionellen Stadterneuerungspolitik nicht ausreichend berücksichtigt wird. Dem 1999 beschlossenen Programm geht es darum, soziale Abwärtsspiralen benachteiligter Quartiere aufzufangen und dies zugleich in einer Form, die Ressourcen unterschiedlicher Ressorts (wie Wohnungsbau- und Arbeitsmarktpolitik mit Mitteln des ESF bzw. des EFRE) und Akteure (auf kommunaler und Länderebene) integriert. Der Bund stellt dafür auf Basis einer Verwaltungsvereinbarung mit jährlichen Finanzhilfen an die Länder von rd. 76 Millionen Euro ein Drittel des Programmvolumens. Die Beiträge versuchen nach drei Jahren Programmlaufzeit eine Zwischenbilanz zu ziehen, die zunächst das Politikfeld beleuchtet und dann anhand von Fallstudien konkrete Umsetzungspraktiken analysiert. Der Band schließt mit einem Blick auf europäische Beispiele sozialer Stadterneuerung (Frankreich, Großbritannien, EU). Die meisten Beiträge entstanden im Kontext der Sektion Stadt- und Regionalsoziologie der Deutschen Gesellschaft für Soziologie. Inhalt: Die Soziale Stadt als Problem- und Politikfeld: Uwe-Jens Walther: Ambitionen und Ambivalenzen eines Programms. Die Soziale Stadt zwischen neuen Herausforderungen und alten Lösungen (23-43); Martin Kronauer: Die neue soziale Frage: Armut und Ausgrenzung in der Großstadt heute (45-55); Monika Alisch: Soziale Stadtentwicklung - Politik mit neuer Qualität? (57-69); Hartmut Häußermann: Global, lokal, sozial. Von der Unteilbarkeit der Stadt (71-84). Praxis der Sozialen Stadt: Andreas Kapphan: Das arme Berlin: Zu Entstehung und politischem Umgang mit Armutskonzentrationen (87-98); Johannes Boettner: Vom tapferen Schneiderlein und anderen Helden. Fallstricke des integrierten Handeln - Eine Evaluation (101-114); Christine Mussel: Nachhaltige Stadtteilentwicklung aushandeln? - Politik und Planung der kleinen Schritte. Chancen und Grenzen einer inkrementalistischen Stadtentwicklung am Beispiel Kassels (117-130); Toralf González: Handlungsperspektiven für Arbeit und Ausbildung am Hamburger Stadtrand (133-144). Lokaler Sozialstaat? Herbert Schubert / Holger Spieckermann: Aufbau von Netzwerken als Kernaufgabe des Quartiersmanagements (147-162); Frederick Groeger: Quartiersöffentlichkeit, Bewohnerbeteiligung und lokale Politik im „Problemviertel": Eine Fallstudie (165-178); Volker Eick / Britta Grell: Mit der Sozialen Stadt von Welfare zu Work? Zur Rolle von freien Trägern in der neuen Sozial- und Beschäftigungspolitik (181-192); Jürgen Krämer: Integration der „Entbehrlichen"? Das Programm Soziale Stadt in der Tradition der sozialpolitischen Stadtpolitik - (k)eine Polemik (195-207). Europäische Perspektiven: Maurice Blanc: Strategies for the Social Regeneration of Disadvantaged Neighbourhoods in France (1977-2002) (211-227); Duncan Maclennan: Changing Neighbourhood Regeneration in Britain (229-249); Markus Eltges: Die Soziale Stadt und die Europäisierung der Stadtpolitik (251-263); Uwe-Jens Walther / Simon Güntner: Transnationales Wissen in Revitalisierungsstrategien - Informiert oder deformiert die Stadtpolitik der Europäischen Union? (265-275).
Thomas Mirbach (MIR)
Dr., wiss. Mitarbeiter, Lawaetz-Stiftung Hamburg, Lehrbeauftragter, Institut für Politische Wissenschaft, Universität Hamburg.
Rubrizierung: 2.325 | 2.342 Empfohlene Zitierweise: Thomas Mirbach, Rezension zu: Uwe-Jens Walther (Hrsg.): Soziale Stadt - Zwischenbilanzen. Opladen: 2002, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/17683-soziale-stadt---zwischenbilanzen_20381, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 20381 Rezension drucken