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Heinrich-Böll-Stiftung (Hrsg.)

Geschlechterdemokratie wagen

Königstein/Ts.: Ulrike Helmer Verlag 2003; 288 S.; pb., 15,- €; ISBN 3-89741-113-X
Die Heinrich-Böll-Stiftung hat 1997 als eine der ersten Organisationen in der Bundesrepublik Geschlechterdemokratie zur Gemeinschaftsaufgabe erklärt. Der Band informiert über den geschlechterpolitischen Alltag in Organisationen, diskutiert Umsetzungsstrategien und stellt Erfahrungen mit dem Einsatz von Gender Mainstreaming in Politik und Verwaltung vor. Das Buch versteht sich zugleich als "Femmage" an Gunda Werner, ehemals Geschäftsführerin der FrauenAnstiftung und bis zu ihrem Tod Referentin für Geschlechterdemokratie in der Heinrich-Böll-Stiftung. Als Vordenkerin der Geschlechterdemokratie besteht ihr besonderes Verdienst darin, "ein gesellschaftspolitisches Experiment auf den Weg gebracht und exemplarisch Umsetzungsstrategien für eine Organisation konzipiert zu haben" (15). Wenngleich die Heinrich-Böll-Stiftung aufgrund ihrer Pionierstellung innerhalb des Bandes einen vergleichsweise großen Raum einnimmt, handelt es sich um eine gelungene und anregende Einführung in Theorie, Strategie und Praxis der Geschlechterdemokratie. Aus dem Inhalt: Helga Braun: "Geschlechterdemokratie wagen!" (9-23). Geschlechterdemokratie als Vision: Chancen und Nebenwirkungen: Werner Sauerborn: Von der Frauenpolitik zur integrierten Geschlechterpolitik (27-38); Mechthild Bereswill: Feministische und geschlechterdemokratische Perspektiven zwischen Anschluß, Abgrenzung und gegenseitiger Herausforderung (39-51); Barbara Holland-Cunz: Sieben Thesen zu einer feministischen Theorie der Demokratie (52-69); Enrique Gomáriz / Angela Meentzen: Geschlechterdemokratie als Strategie: auf der Suche nach der verlorenen Kohärenz (70-89); Peter Döge: Geschlechterdemokratie als Kritik hegemonialer Männlichkeit (90-100). Geschlechterdemokratie in der Praxis von Organisationen: Ralf Lange: Management, Männlichkeit und Geschlechterdemokratie (105-125); Ilona Schulz-Müller: ver.di goes gender: eine Gewerkschaft auf dem Weg in eine geschlechterdemokratische Zukunft (179-189). Gender Mainstreaming: von der Frauen- zur Genderpolitik? Dörthe Jung: Gender Mainstreaming als nachhaltige Veränderungsstrategie (193-201); Martin Rosowski: Männer haben ein Geschlecht! Gender Mainstreaming als männerpolitische Herausforderung (202-217); Gisela Pettersson: "Mach es! Unaufhörlich! Immer wieder!" Gender Mainstreaming in Schweden - Strategien und Beispiele (218-225); Karin Linde: Gender Mainstreaming - neue Chancen für mehr Chancengleichheit auf dem Arbeitsmarkt? (226-239). Geschlechterdemokratie im kommunikativen Prozeß; Geschlechterdemokratie in der Zukunft: Claudia Neusüß: geschlechterdemokratie 2028 (261-268). Gunda Werner und ihr Beitrag zur Geschlechterdemokratie: Annette Hecker: "Denkverbote sind strengstens untersagt!" Gunda Werner und die Gemeinschaftsaufgabe Geschlechterdemokratie (273-278).
Anke Rösener (AR)
Dipl.-Politologin, Redakteurin pw-portal.de.
Rubrizierung: 2.27 | 2.36 Empfohlene Zitierweise: Anke Rösener, Rezension zu: Heinrich-Böll-Stiftung (Hrsg.): Geschlechterdemokratie wagen Königstein/Ts.: 2003, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/18359-geschlechterdemokratie-wagen_21254, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 21254 Rezension drucken