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Heinz Käufeler

Das anatolische Dilemma. Weltliche und religiöse Kräfte in der modernen Türkei

Zürich: Chronos Verlag 2002; 512 S.; geb., 53,90 €; ISBN 3-0340-0552-0
Gegenstand der ethnologischen Untersuchung ist „der krisenhafte Prozess der Säkularisierung der türkischen Gesellschaft" (15). Sie sei häufig die Ursache sozialer und kultureller Auseinandersetzungen des Landes. In den meisten außereuropäischen Gesellschaften sind die Religionen „die eigentlichen Träger nationaler Identität" (18). Durch die europäische Expansion wurden sie mit der Moderne konfrontiert. Das Buch benennt Ursachen und Zusammenhänge des daraus resultierenden türkischen Kulturkampfes. Käufeler widmet sich allgemein dem Phänomen der Säkularisierung und hebt hierbei die Institutionalisierung von Kritik hervor. Daran schließt sich eine Beschreibung der Geschichte des Islams, des Orients und der Türkei an. In einer Fallstudie werden zudem soziale und kulturelle Transformationsprozesse in der Stadt Ayd?n veranschaulicht. Käufelers Studie behandelt den türkischen Kulturkampf sehr umfassend, erklärt grundlegende Probleme des Laizismus und widmet sich auch der schwierigen Frage nach der Zukunft für die Religion im Angesicht der Moderne und der Säkularisierbarkeit islamischer Gesellschaften. Inhaltsübersicht: 1. Säkularisierung; 2. Morgenländische Verhältnisse; 3. Ayd?n, Grenzmark der Moderne; 4. Der türkische Kulturkampf; 5. Konsequenzen der Säkularisierung; 6. Was für eine Zukunft für welche Illusion?
Dirk Burmester (DB)
Dr., Politikwissenschaftler, wiss. Angestellter der Freien und Hansestadt Hamburg.
Rubrizierung: 2.63 | 2.23 Empfohlene Zitierweise: Dirk Burmester, Rezension zu: Heinz Käufeler: Das anatolische Dilemma. Zürich: 2002, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/18363-das-anatolische-dilemma_21259, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 21259 Rezension drucken