Die Autorin und der Autor, jüdische Intellektuelle aus Frankreich, diskutieren über die Geschichte des Judentums und die aktuellen Perspektiven und Veränderungen der jüdischen Identität. Dabei setzen sie sich auch durchaus kritisch mit bestimmten Elementen dieser Religion, wie beispielsweise der Position der Frauen, auseinander und wehren sich dagegen, das Judentum in erster Linie als Opferdasein zu bestimmen. Zugleich plädieren sie nachdrücklich dafür, das Judentum in seiner Differenziertheit und Vielschichtigkeit wahrzunehmen und betonen, dass es auch durch nichtjüdische Einflüsse geprägt ist. Das Buch hat die Form eines nur lose inhaltlich strukturierten Gesprächs ohne Kapiteleinteilung. Inhaltsübersicht: Was bedeutet es, Jude zu sein?; Moderne und jüdisches Selbstverständnis; Vom Antijudaismus zum Antisemitismus; Jüdischer Nationalismus und Zionismus; Die Erinnerung an den Genozid, eine neue zivile Religion?; Gegenseitige Wahrnehmung der Aschkenasen und Sepharden; Judentum, Christentum und Islam: das Gemeinsame und das Trennende; Säkularisierung und jüdische Ethik; Frau und Jüdin sein; Jude bleiben, wieder Jude werden oder das Judentum neu erfinden? Das Selbstverständnis der Diaspora-Juden, israelische Identitäten; Vom Kommunitarismus zum Rückzug; Israel von innen und von der Diaspora aus gesehen; Die Freiheit des jüdischen Intellektuellen und der Druck zur Anpassung; Für die Faszination des Leidens oder die Herausforderung des Lebens.