Bescheidene Luftschlösser. Journalistische Randnotizen aus einem halben Jahrhundert
Paczensky hat die Geschichte der Bundesrepublik, und vor allem die der neuen Frauenbewegung, von Anfang an publizistisch begleitet. Die Auswahl der Texte für diesen Band umfaßt Aufsätze, Glossen, Kommentare und Reportagen, die zwischen 1945 und 1995 entstanden sind. Sie wurden in Büchern, deutschen Zeitungen, Zeitschriften und Rundfunksendungen veröffentlicht, insbesondere in der "Welt", der "Zeit", der "Constanze" und "Brigitte", im "Kölner Stadtanzeiger", sowie im Norddeutschen Rundfunk. In Dekaden gegliedert werden die Texte zueinander in Beziehung gesetzt und lassen, erweitert durch Autobiographisches, Zeitgeschichte lebendig werden.
"Ich habe Jura studiert und wollte eigentlich mein Leben im Kampf für die Gerechtigkeit zubringen. Aber das kam dann anders. Vor neun Jahren landete ich - eigentlich mehr zufällig - in einer Nachrichtenagentur, und seitdem finde ich den Journalismus den schönsten Beruf der Welt." (53) Paczensky, die diese Worte in einem "Interview mit [sich] selbst" vor 43 Jahren geschrieben hat, ist dabei geblieben, ob sie über die Abschaffung des § 218, gegen die Benachteiligung von Frauen am Arbeitsplatz, über Gewalt in der Ehe und Kindesmißbrauch, die Probleme des Strafvollzugs oder über den Anti-Atom-Protest in Gorleben schreibt.