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Jörg Echternkamp

Nach dem Krieg. Alltagsnot, Neuorientierung und die Last der Vergangenheit 1945-1949

Zürich: Pendo Verlag 2003; 288 S.; brosch., 9,90 €; ISBN 3-85842-432-3
Die Umbrüche und Verwerfungen der frühen Nachkriegszeit zwischen dem Kriegsende 1945 und der Gründung der Bundesrepublik beziehungsweise der DDR 1949 sind das Thema des Buches. Die allgemeine Verelendung und der Zusammenbruch überkommener Gemeinschaften lassen Echternach dabei von einem „Kriegsende auf Raten" (8) sprechen. Statt politische Aspekte oder den sozialen Wandel in den Mittelpunkt zu stellen, nutzt er neuere Ansätze der Mentalitätsgeschichte, sowie der Geschlechter- und Kulturgeschichte, um die „frühe Nachkriegszeit" aus neuem Blickwinkel betrachten zu können. Dabei geht er von der These aus, dass zunächst nur eine deutsche Nachkriegsgesellschaft bestand, „in der sich zwei Teilgesellschaften erst allmählich herausbildeten" (13). Der Band besteht aus drei „Längsschnitten": Zunächst beschreibt Echternach die unmittelbaren Kriegsfolgen, die Alltagsnot und die allgemeine Existenzunsicherheit. Im zweiten Teil stellt er den Ablauf und die Folgen der demokratischen Neugründung durch die Besatzungsmächte dar. Schließlich untersucht er im Schlussteil den Umgang mit der unmittelbaren Kriegsvergangenheit sowie die Auseinandersetzung mit der politischen und moralischen Schuld. Wie die Jahre zwischen 1945 und 1949 im kulturellen Gedächtnis der Deutschen haften geblieben sind, ist dann Gegenstand eines Ausblicks.
Walter Rösch (WR)
M. A., Politikwissenschaftler.
Rubrizierung: 2.313 | 2.314 | 2.35 Empfohlene Zitierweise: Walter Rösch, Rezension zu: Jörg Echternkamp: Nach dem Krieg. Zürich: 2003, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/19694-nach-dem-krieg_22925, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 22925 Rezension drucken