Deutsche Juden und Antisemitismus in der Weimarer Republik
„Die Republik hatte den deutschen Juden die rechtliche Gleichstellung gebracht. Ihre Schwäche hatte zugleich einen Antisemitismus aufkommen lassen, der das Fundament der Emanzipation nicht nur in Frage stellte, sondern schon die faktische Gleichstellung zu unterminieren begonnen hatte." (407) Dieses Janusgesicht der Weimarer Republik beleuchtet die Autorin aus der Perspektive deutscher Juden. Sie betrachtet also weniger antisemitische Propaganda oder Zu- und Abnahme antisemitisch motivierter Gewalttaten, sondern die subjektive Selbsteinschätzung der gesellschaftlichen Integration in die Mehrheitsgesellschaft und die Konstruktionen deutsch-jüdischer Identitäten zwischen 1918 und 1933. Dazu untersucht sie umfassend die Darstellungen und Wahrnehmungen des Antisemitismus in der deutsch-jüdischen Presse.