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Karl Grobe-Hagel

Irakistan. Der Krieg gegen den Irak und der "Kreuzzug" der USA

Köln: Neuer ISP Verlag 2003; 237 S.; 17,80 €; ISBN 3-89900-109-5
Der Redakteur der Frankfurter Rundschau hat seine Bestandsaufnahme des Irak-Kriegs und der dahinter stehenden Strategie der USA im September 2003 abgeschlossen. Wie viele andere kritisiert er die US-Politik als grundsätzlich verfehlt und hat deshalb ein langes amerikanisches Sündenregister zusammengestellt. Zudem liefert er aber auch Informationen über die sozialen, ökonomischen und politischen Verhältnisse im Irak vor Beginn des Krieges sowie einen Zustandsbericht der Nachkriegssituation zwischen Euphrat und Tigris. Hagel nennt die offiziellen Kriegsgründe eine Propagandalüge und hält den USA vor, in Wahrheit viel weiter gehende Ziele zu verfolgen: die Festigung ihrer ökonomischen und militärischen Hegemonialstellung auch und gerade im Nahen und Mittleren Osten und die Sicherung der Erdölversorgung. Den Irak-Krieg ordnet Hagel als Teil einer weiter gespannten Strategie ein, die Bush unter anderem auch Nordkorea und besonders den Iran ins Visier nehmen lasse. Das Szenario des möglichen Vorgehens gegen diese beiden Staaten wird detailliert dargestellt. Das Buch enthält kaum neue Informationen und der Autor verfolgt eine eindeutige politisch motivierte Zielrichtung. Politikwissenschaftlich gibt das Ganze kaum etwas her, als engagierte, meinungsfreudige Darstellung eines brisanten Kernthemas der gegenwärtigen Politik wird es aber sicherlich interessierte Leser finden.
Walter Rösch (WR)
M. A., Politikwissenschaftler.
Rubrizierung: 4.41 | 4.22 | 2.64 | 2.63 Empfohlene Zitierweise: Walter Rösch, Rezension zu: Karl Grobe-Hagel: Irakistan. Köln: 2003, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/20331-irakistan_23695, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 23695 Rezension drucken