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Eckart Klein / Christoph Menke (Hrsg.)

Menschenrechte und Bioethik

Berlin: BWV Berliner Wissenschafts-Verlag GmbH 2004 (Menschenrechtszentrum der Universität Potsdam 21); 245 S.; 29,- €; ISBN 3-8305-0574-4
Die Menschenrechte sind für viele Gesellschaften zum zentralen moralischen Orientierungspunkt geworden und können somit am ehesten als eine Art internationaler Normenkonsens betrachtet werden. Allerdings stellt sich die Frage, inwieweit sie auch zum zentralen Bezugspunkt der aktuellen bioethischen Diskussionen werden könnten, da die zur Debatte stehenden Formen menschlichen Lebens unzweifelhaft noch keinen personalen Status haben. In den Beiträgen des ersten Teils wird analysiert, inwieweit die Zugehörigkeit zur Spezies Mensch oder das „Personsein“ Bedingung für die Zuerkennung der Menschenrechte ist und ob sich ein Lebensrecht für die frühen Formen menschlichen Lebens aus den Menschenrechten begründen lässt. Der zweite Teil trägt den Titel „Eugenik und Freiheit“. Darin geht es um einzelne Aspekte der Reproduktionsmedizin sowie das mögliche Verbot der Präimplantationsdiagnostik. Im letzten Kapitel diskutieren die Autoren die Rolle des Staates und entwickeln Handlungsempfehlungen für die Ausgestaltung von Institutionen und Strukturen. Das vornehmlich philosophisch und juristisch ausgerichtete Buch dokumentiert eine Tagung, die am genannten Zentrum im Jahre 2003 stattfand. Aus dem Inhalt: I. Leben und Würde Walter Schweidler: Gattungszugehörigkeit als Personsein - Zur rechtlichen Konstitution des Menschen (13-23) Werner Heun: Gattungszugehörigkeit oder Personsein als Anknüpfungspunkt der Menschenrechte? (24-41) Christoph Enders: Gattungszugehörigkeit oder Personsein als Anknüpfungspunkt der Menschenrechte? - Kommentar (42-48) Ernst Benda: Das Verhältnis von Menschenwürde und Lebensrecht (49-64) Anton Leist: Das Verhältnis von Menschenwürde und Lebensrecht (65-88) II. Eugenik und Freiheit Matthias Kettner: Reproduktionsmedizin in den Grenzen der Menschenrechte (91-110) Reinhard Merkel: Verbot der Präimplantationsdiagnostik: Zur Frage der rechtlichen und ethischen Legitimation (111-145) Gesa Lindemann: Menschenwürde und Lebendigkeit (146-173) Martin Honecker: Woher stammen die Kriterien menschlicher Normalität? (174-186) III. Die Verantwortung des Staates Görg Haverkate: Staatliche Entscheidung und Neutralität im Streit um die Humangenetik (189-202) Helmuth Schulze-Fielitz: Bioethische Beratungs- und Entscheidungsgremien als Schutzmechanismen für Menschenrechte? (203-237) Christoph Enders: Die Verantwortung des Staates - Kommentar (238-239)
Silke Becker (BE)
Dipl.-Soziologin; freie Journalistin.
Rubrizierung: 5.44 | 2.21 | 4.42 Empfohlene Zitierweise: Silke Becker, Rezension zu: Eckart Klein / Christoph Menke (Hrsg.): Menschenrechte und Bioethik Berlin: 2004, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/20489-menschenrechte-und-bioethik_23883, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 23883 Rezension drucken