Im Anschluss an Foucault verwenden die so genannten „governmentality studies" den Begriff des Regierens in einer Weise, die weit über die institutionelle Sphäre hinausweist. Jenseits einer konventionellen Staatsfixierung geht es in dieser Perspektive um die Analyse der wechselseitigen Durchdringung von Rationalität und Technologien, die eine herrschaftskonforme Selbstregierung der Subjekte ermöglicht. Von diesen Überlegungen ausgehend, setzten sich die Autoren mit Begriffen auseinander, die - wie beispielsweise Aktivierung, Empowerment, Kontrakt oder Selbstverantwortung - in den aktuellen politischen und kulturellen Debatten eine Schlüsselstellung einnehmen, weil sie semantisch „mittelbare Formen der Anleitung und Führung" bezeichnen (9). In der Sicht der Herausgeber, die übrigens schon Einschlägiges zur Gouvernementalität publiziert haben, soll diese Auseinandersetzung mit zeitgenössischen Selbstbeschreibungen moderner Gesellschaften durchaus auf Kosten und Zumutungen neo-liberaler Selbsttechnologien hinweisen. Allerdings handele es sich dabei nicht mehr um das klassische Geschäft einer Ideologiekritik, die „die Ordnung des Sozialen aus einer Zentralperspektive" konstruiert (9). Das Glossar repräsentiert vielmehr eine Form der Kritik, der es eher um eine Analyse der herrschenden Systeme der Bewertung geht als um deren Bewertung selbst. Aus dem Inhalt: Hermann Kocyba: Aktivierung (17-22) Ulrich Bröckling: Empowerment (55-62) Thomas Lemke: Flexibilität (82-88) Stephan Voswinkel: Kundenorientierung (145-151) Susanne Krasmann: Monitoring (167-173) Wolfgang Fach: Selbstverantwortung (228-235) Reinhard Kreissl: Zirkulation (307-311)