Constructing the Gaullist Consensus. A Cultural Perspective on French Policy toward the United States in NATO (1958-2000)
Diss. Universität der Bundeswehr Hamburg; Gutachter: M. Knapp. - Die Autorin untersucht die kulturellen Determinanten der französisch-amerikanischen Beziehungen in der NATO. Sie konzentriert sich dabei auf die innenpolitischen Faktoren Frankreichs. Im Mittelpunkt steht die strategische Kultur des Landes in der Fünften Republik und deren Bedeutung für die französisch-amerikanischen Beziehungen seit 1958. Den Schwerpunkt bilden jedoch die Neunzigerjahre. Die Autorin versucht in einem ersten Schritt, die strategische Kultur Frankreichs zu charakterisieren und fragt nach Normen, die aus ihr entstanden und die Politik Frankreichs gegenüber seinen Alliierten bestimmen. In einem zweiten Schritt sucht sie nach handlungsleitenden Maximen, die sich aus der strategischen Kultur Frankreichs ableiten lassen und die speziell auch die französisch-amerikanischen Beziehungen in der transatlantischen Sicherheitspolitik maßgeblich beeinflussen. Sie fragt, ob sich feststellen lässt, dass der für die französische Außen- und Sicherheitspolitik relevante gaullistische Konsens die Modernisierung und Anpassung der französischen Politik an die veränderte Weltlage nach 1990 gehemmt hat. Schließlich bewertet sie den Stand des gaullistischen Konsenses in der französischen Innenpolitik im Vergleich zu pro-atlantischen und integrationsfreudigen europäischen Strömungen. Die Arbeit leistet damit einen Beitrag zu der Frage, welche Rolle so genannte „sozietale" Normen in der Außenpolitik von Staaten spielen. Gleichzeitig soll dadurch ermöglicht werden, den Einfluss kultureller Faktoren, in diesem Fall speziell der „strategischen Kultur" eines Landes, auszumachen.