Propaganda. Konzepte und Theorien. Mit einem Vorwort von Peter Glotz
Politikwiss. Diss. Erfurt. – Bussemer nimmt eine kritische theoriegeschichtliche Betrachtung der Entwicklung der Propagandaforschung im 20. Jahrhundert und ihrer diversen Forschungsansätze vor: An der „wechselvollen Geschichte“ (379) der Kommunikationswissenschaften entlang stellt er die Perspektiven und Forschungsansätze dar, die für deren verschiedene Phasen typisch sind. Er beschränkt sich dabei aber nicht nur auf die gängigsten Paradigmen und Untersuchungen. Der Band behandelt frühe Propagandakonzepte aus der Massenpsychologie und empirische Modelle wie das Reiz-Reaktions-Schema der Persuasionsforschung ebenso wie später folgende gruppenorientierte Ansätze oder Theorien zur alltäglichen Persuasion in hochmodernen Gesellschaften. Dabei versucht Bussemer, die politischen Intentionen und Strategien sozialer Kontrolle hinter der Kommunikations- und Propagandaforschung zu verdeutlichen, wie sie während des Nationalsozialismus und des Kalten Krieges verfolgt wurden, aber später auch zur Stabilisierung moderner Gesellschaften dienten und immer noch zum Beispiel in den aktuellen Ausformungen der Public Relations zu finden seien.