Der Autor ist Jurist und pensionierter Mitarbeiter der Militärdirektion des Kantons Zürich. Nach dem Zusammenbruch der DDR versuchte Veleff mit eigenem Archiv- und Quellenstudium die von ihm früher im Dienst bekämpften Geheimdienstaktivitäten der DDR in der Schweiz nachträglich besser zu verstehen und zu bewerten. Manches muss dabei allerdings weiter nur Vermutung bleiben und Widersprüche lassen sich nicht restlos aufklären. Zunächst stellt Veleff speziell für den Schweizer Leser die Struktur des MfS dar, sodann untersucht er die Militär- und Wirtschaftsspionage der DDR, wobei er sich in erstaunlich starker Weise auf die Aussagen ehemaliger MfS-Mitarbeiter stützt. Speziell über den Bankenplatz Zürich war die Schweiz in der Phase des Kalten Krieges für die DDR eine wichtige Station für die Beschaffung von Embargowaren aus dem Westen. Im zweiten Teil befasst sich Veleff mit dem militärischen Nachrichtendienst und der Militäraufklärung der NVA über die Residentur in der DDR-Botschaft in Bern. Auch in diesem Abschnitt ist manches arbiträr, vieles muss Vermutung bleiben. Trotz vieler Fußnoten und eines 80-seitigen Dokumentenanhangs hinterlässt die Publikation so einen zwiespältigen Eindruck beim Leser.