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Rogers Biriija

Das New Public Management für eine effiziente und effektive Verwaltung, untersucht am Beispiel der Verwaltung von Hoima, Uganda. Möglichkeiten zum Transfer deutscher NPM-Erfahrungen

Kassel: kassel university press 2010; X, 249 S.; ISBN 978-3-89958-545-2
Wirtschaftswiss. Diss. Kassel; Gutachter: J. Reese, K.-H. Mintken. – Inwiefern lassen sich die deutschen Erfahrungen mit dem New Public Management (NPM) für die Entwicklung der Verwaltung in Uganda nutzen? Zur Beantwortung dieser Frage beschreibt Rogers Biriija, katholischer Priester des Bistums Hoima im Westen von Uganda und zugleich Ökonom, die kirchliche und staatliche Verwaltung Ugandas. Dabei stellt er die wesentlichen Probleme der öffentlichen Verwaltung des Landes dar. Hierzu zähle etwa der „lange Kundenweg zur Dienstleistung“ (42), was sich sowohl auf räumliche Distanzen als auch auf die langen Bearbeitungszeiten bezieht, die Korruption, eine geringe Haushaltsdisziplin, sodass die Verwaltungen mehr Ausgaben als Einnahmen aufweisen, sowie die „ungerechte“ (46) Verteilung der ohnehin knappen Mittel. Ob das NPM-Konzept geeignet ist, diese Probleme zu lösen beziehungsweise welche Voraussetzungen gegeben sein müssen, damit die Verwaltung in Uganda vom NPM-Transfer profitiert, klärt er im Folgenden. Zu diesem Zweck vergleicht er die Verwaltungen Ugandas und Deutschlands, wobei er insbesondere auch auf die in der deutschen Kommunalverwaltung mittlerweile implementierte Variante des NPM eingeht. Hierbei werden gravierende Unterschiede identifiziert. Umfangreiche Interviews mit jeweils hochrangigen Verwaltungsexperten in beiden Ländern verdeutlichen diese Diskrepanzen. Auf dieser Basis entwickelt Biriija ein Konzept, das den Vorschlag enthält, einige NPM-Elemente zunächst in Pilotprojekten in ausgewählten Regionen zu erproben, wie beispielsweise die Weiterbildung des Personals für die Verwaltungspraxis, die Einrichtung eines Bürgerbüros, um mehr „Kundenorientierung“ (169) zu erlangen sowie die „Mit-Bestimmung der Einwohner eines definierten Wohngebietes bei der Projektauswahl sowie bei der Projektdurchführung“ mithilfe eines „Bürger-Projekts“ (175). In einem zukünftigen Prozess könnten die Erfahrungen aus diesen Pilotprojekten in andere Gebiete des Landes und auf andere Ebenen der Verwaltung Ugandas transferiert werden. Biriijas Fazit lautet: „Der Vorschlag zur Nutzung von Erfahrungen aus Deutschland zur Förderung der Verwaltungsentwicklung in Uganda erscheint in Form der Modellversuche realisierbar.“ (186)
Sabine Steppat (STE)
Dipl.-Politologin, Redakteurin pw-portal.de.
Rubrizierung: 2.67 | 2.21 | 2.325 | 4.44 Empfohlene Zitierweise: Sabine Steppat, Rezension zu: Rogers Biriija: Das New Public Management für eine effiziente und effektive Verwaltung, untersucht am Beispiel der Verwaltung von Hoima, Uganda. Kassel: 2010, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/21938-das-new-public-management-fuer-eine-effiziente-und-effektive-verwaltung-untersucht-am-beispiel-der-verwaltung-von-hoima-uganda_40142, veröffentlicht am 19.01.2012. Buch-Nr.: 40142 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken