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Isabela Mares

Warum die Wirtschaft den Sozialstaat braucht. Ein historischer Ländervergleich. Aus dem Englischen von Gabriele Ricke

Frankfurt a. M./New York: Campus Verlag 2004 (Frankfurter Beiträge zu Wirtschafts- und Sozialwissenschaften 10); 330 S.; kart., 37,90 €; ISBN 3-593-37627-X
Diss. Harvard; Gutachter: P. Hall, P. Soskice. - Die Autorin formuliert die These, dass die soziale Absicherung von Arbeitnehmern dann von den Unternehmen gewünscht wird, wenn der Nutzen die Kosten übersteigt. Im ersten Teil entwickelt sie ein theoretisches Modell, in dem sie aufzeigt, unter welchen (Risiko)bedingungen welche Typen von Arbeitgebern welche Formen der sozialen Sicherung präferieren. Zudem legt sie dar, in welchen Fällen sich die Unternehmen für entsprechende Regelungen einsetzen, auch wenn diese nicht ihren eigenen Vorstellungen entsprechen. In den darauf folgenden Kapiteln überprüft die Autorin ihre theoretischen Überlegungen empirisch: zunächst am Beispiel der Absicherung von Arbeitsunfällen, dann an dem der Arbeitslosenversicherung und anschließend anhand der Vorruhestandsregelungen. Mares vergleicht die Vorgänge in Deutschland und Frankreich sowohl aus historischer Perspektive als auch anhand neuerer Debatten. Die Wirtschaft habe durchaus ein Interesse an einem funktionierenden Sozialstaat, so das Fazit der Autorin. Folglich sei es auch für die Reformen in Zukunft wahrscheinlich, dass die Arbeitgeberseite bestimmte Formen der sozialstaatlichen Absicherung unterstützen wird.
Silke Becker (BE)
Dipl.-Soziologin; freie Journalistin.
Rubrizierung: 2.262 | 2.61 | 2.342 Empfohlene Zitierweise: Silke Becker, Rezension zu: Isabela Mares: Warum die Wirtschaft den Sozialstaat braucht. Frankfurt a. M./New York: 2004, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/22540-warum-die-wirtschaft-den-sozialstaat-braucht_25717, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 25717 Rezension drucken