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Christian C. Walther

Der zensierte Tag. Wie man Menschen, Meinungen und Maschinen steuert

München: Wilhelm Heyne Verlag 2004; 399 S.; 12,- €; ISBN 3-453-62000-3
Ein Buch über Manipulation, das der Versuchung nicht widersteht, eben dies zu tun: zu manipulieren, seinem Leser eine Meinung anzubieten, die er dann zu glauben hat. Walther präsentiert sich als Anwalt der „unverhüllte[n] Wahrheit“ (180), wobei sich sogleich die Frage erhebt, was denn diese Wahrheit sei. Im Mittelpunkt stehen die Ereignisse des 11. September 2001. Die zweifellos vorhandenen Ungereimtheiten in den offiziellen Stellungnahmen zu den Attentaten auf das World Trade Center und das Pentagon sind schon für viele andere Autoren verführerisch genug gewesen, ihre Verschwörungstheorien anzubieten. Dieser Versuchung widersteht Walther allerdings; mit einem Anstrich von Seriosität stellt er lediglich Fragen, die das offizielle Verlautbaren der amerikanischen Administration in Zweifel ziehen sollen. Natürlich hat Walther Recht, wenn er seine Leser dazu auffordert, ihre Informationseinseitigkeit aufzuheben (nicht nur eine Zeitung lesen!). Allerdings ist seine Darstellung nicht Beleg dafür, dass Informationsvielseitigkeit auch zu akzeptablen (nachprüfbaren!) Erkenntnissen führt.
Axel Gablik (AG)
Dr., Historiker.
Rubrizierung: 2.64 | 2.25 | 2.22 Empfohlene Zitierweise: Axel Gablik, Rezension zu: Christian C. Walther: Der zensierte Tag. München: 2004, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/22705-der-zensierte-tag_25910, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 25910 Rezension drucken