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Gerfried Sperl / Michael Steiner (Hrsg.)

Wiederkehr der Barbaren. Die Menschen bleiben der Menschheit schlimmster Feind

Wien/Graz: Edition Gutenberg über Leykam 2004 (Was für Zeiten 3); 96 S.; 14,90 €; ISBN 3-900323-75-5
Die Bilder von folternden amerikanischen Soldaten im Irak und die Gräueltaten auf dem Balkan haben die Herausgeber (Sperl ist Chefredakteur beim „Standard“ und Steiner Ökonom) veranlasst zu fragen, ob die Barbarei zurückgekehrt und die menschliche Gesellschaft überhaupt zivilisierbar ist. Eine eigene Definition des Begriffes liefern sie nicht, sondern stellen an den Anfang den Artikel zum Stichwort „Barbar“ aus dem Neuen Konversations-Lexikon von 1862. Bei den zumeist sehr kurzen Texten, die teilweise bereits anderweitig veröffentlicht wurden, handelt es sich um essayistische Ausführungen und nicht um wissenschaftliche Arbeiten. Das Themenspektrum reicht von den Vorfällen in Abu Ghraib über verschiedene politische Ereignisse in Österreich bis hin zu neueren Filmen und fiktiven Schwarzenegger-Interviews. Der inhaltliche Bezug der Ausführungen zum Titel gebenden Thema ist dabei zum Teil nur sehr lose. Einige Autoren erörtern jedoch explizit anhand aktueller politischer Ereignisse, ob es der Zivilisation gelungen ist, sich gegen die Barbarei durchzusetzen. Diskutiert wird insbesondere, inwieweit die Grenzziehungen zunehmend verschwimmen oder ob sich lediglich die Erscheinungsformen der Barbarei verändert haben.
Silke Becker (BE)
Dipl.-Soziologin; freie Journalistin.
Rubrizierung: 2.23 | 2.25 | 2.22 | 2.4 Empfohlene Zitierweise: Silke Becker, Rezension zu: Gerfried Sperl / Michael Steiner (Hrsg.): Wiederkehr der Barbaren. Wien/Graz: 2004, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/22927-wiederkehr-der-barbaren_26185, veröffentlicht am 25.06.2007. Buch-Nr.: 26185 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken