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Susanne Bräckelmann

"Wir sind die Hälfte der Welt!" Zaynab Fawwāz (1860-1914) und Malak Hifnī Nāsif (1886-1918) - zwei Publizistinnen der frühen ägyptischen Frauenbewegung

Würzburg: Ergon 2004 (Beiruter Texte und Studien 95); XV, 317 S.; kart., 46,- €; ISBN 3-89913-351-X
Diss. Mainz; Gutachter: M. Kropp. - Die Verfasserin stellt zunächst die gesellschaftliche Situation und die Presselandschaft im Ägypten an der Schwelle vom 19. zum 20. Jahrhundert dar und skizziert die Lebenswege der beiden Frauen. Anschließend wertet sie rund 130 Artikel der beiden Publizistinnen aus und zeichnet ihre Positionen zu wesentlichen Fragen der damaligen Geschlechterdebatte nach. Beide vertraten hinsichtlich der Rolle und der Aufgaben der Frau traditionelle, an den Koran angelehnte Vorstellungen. Dennoch betonten sie die Gleichwertigkeit der Geschlechter, sie kämpften u. a. für den Zugang der Frauen zu Bildung und plädierten für außerhäusliche Aktivitäten sowie eine verbesserte Stellung der Frau, z. B. im Ehe- und Scheidungsrecht. Wesentlich war beiden Journalistinnen zudem der Kampf für einen eigenständigen arabischen Weg in die Moderne, eine kritiklose Übernahme westlicher Werte lehnten sie ab. In der Summe, so das Fazit Bräckelmanns, können die beiden inzwischen fast vergessenen Journalistinnen als Wegbereiterinnen der ägyptischen Frauenbewegung nach der Revolution von 1919 gelten.
Silke Becker (BE)
Dipl.-Soziologin; freie Journalistin.
Rubrizierung: 2.63 | 2.27 | 2.22 Empfohlene Zitierweise: Silke Becker, Rezension zu: Susanne Bräckelmann: "Wir sind die Hälfte der Welt!" Würzburg: 2004, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/23677-wir-sind-die-haelfte-der-welt_27197, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 27197 Rezension drucken