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Martin Florack

Kriegsbegründungen. Sicherheitspolitische Kultur in Deutschland nach dem Kalten Krieg

Marburg: Tectum Verlag 2005; 151 S.; pb., 24,90 €; ISBN 3-8288-8792-9
Die Bundeswehr sei mittlerweile zu einem fast selbstverständlichen Instrument deutscher Außenpolitik geworden und habe sich von einer Verteidigungs- zu einer Interventionsarmee gewandelt, so Florack. Wie hat sich dieser Wandel im innenpolitischen beziehungsweise öffentlichen Diskurs vollzogen? Welche Begründungen wurden für den Wandel geliefert? Auf welche Weise wurde er legitimiert? Im Zuge der Klärung dieser Fragen arbeitet der Autor detailliert die innerdeutsche Diskussion und die seiner Meinung nach daraus folgenden Wandlungen zwischen dem ersten Golfkrieg und dem Einsatz in Afghanistan 2001 nach. Als zentrales Konzept dient ihm dabei der Begriff der politischen Kultur, die für die Politikgestaltung entscheidend sei. So entsteht zwar eine die einschlägige innerdeutsche Debatte gut dokumentierende Gesamtschau. Die Fixierung Floracks auf die politische Kultur, d. h. auf die Beleuchtung der Abläufe innerhalb der gesellschaftlichen „black box“ greift aber zu kurz: Der Blick auf den für die Militarisierung der deutschen Außenpolitik mindestens mitentscheidenden, strukturellen Kontext des internationalen Systems bleibt durch diesen Ansatz verstellt.
Christian Becker (BEC)
Dr. rer. pol.
Rubrizierung: 4.21 | 2.333 | 2.331 | 2.35 Empfohlene Zitierweise: Christian Becker, Rezension zu: Martin Florack: Kriegsbegründungen. Marburg: 2005, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/23762-kriegsbegruendungen_27312, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 27312 Rezension drucken