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Hans Wilhelm Vahlefeld

Hongkong. Von der Kronkolonie zum chinesischen Wirtschaftswunder

München: Wilhelm Heyne Verlag 1996; 270 S.; 16,90 DM; ISBN 3-453-11565-1
Der Autor war Südostasien-Korrespondent der ARD. In eingängiger Sprache erzählt er die Geschichte und die Geschichten Hongkongs, das vom 1. Juli 1997 an nicht mehr britische Kronkolonie, sondern Landesteil Chinas sein wird. Historische Rückblenden, eigene Erfahrungen, sachliche Analysen und Einschätzungen gehen ineinander über. Somit ist der Band weniger als Kompendium oder Nachschlagewerk geeignet. Es ist eher ein Stück geschriebenes "Infotainment" für den sachlich interessierten Leser. Angesichts der durch die neuen chinesischen Machthaber bereits angekündigten Einschränkungen der noch geltenden Menschenrechte gewinnt Vahlefelds Einschätzung der Reaktion der Hongkong-Chinesen an Brisanz: "Mögen sie die Menschenrechte auch nicht philosophisch abstrakt definieren können - sie atmen und leben sie [...] Die Sprachlosen werden sie erkennen, sollten sie sie ab 1997 vermissen müssen." (188) Überzeugend schildert der Autor die fortschreitende "Hongkongisierung" Südchinas sowie die Bedeutung der anstehenden Machtübernahme als Generalprobe für eine Wiedervereinigung mit Taiwan. Bezüglich der Zukunft Hongkongs läßt er sich letztlich nicht auf eine konkrete Prognose ein. Im Anhang ist die Gemeinsame Erklärung Großbritanniens und Chinas zur Hongkong-Frage abgedruckt sowie Literaturhinweise, zwei Landkarten, Personen- und Sachregister.
Stefan Lembke (SL)
M. A., Politikwissenschaftler.
Rubrizierung: 2.68 Empfohlene Zitierweise: Stefan Lembke, Rezension zu: Hans Wilhelm Vahlefeld: Hongkong. München: 1996, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/2383-hongkong_3052, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 3052 Rezension drucken