Die Journalistenverbände in Jordanien und im Libanon - ein Teil der Zivilgesellschaft?
Magisterarbeit Orientalisches Institut Leipzig. - Vor dem theoretischen Kontext der Zivilgesellschaft als ein entscheidendes Beurteilungskonzept für die demokratische Fortschrittlichkeit von Schwellenländern und Gesellschaften in Transformationsprozessen untersucht die Autorin journalistische Interessenverbände im Libanon und in Jordanien. Sowohl der Aufbau eines freien Verbandslebens als auch und insbesondere einer freien Medienlandschaft spielt in den (Re-)Demokratisierungsbestrebungen beider Länder seit Beginn der 90er-Jahre eine entscheidende Rolle. Die Studie basiert auf einer Auswertung von Quellen und Dokumenten und auf qualitativen Interviews mit Journalisten vor Ort. Obwohl in beiden Ländern der Aufklärungsfunktion und Machtkontrolle der Presse ein „besonderer Stellenwert“ (107) eingeräumt wird, kommt die Autorin zu dem Fazit, dass „die Interessenvertretung und -durchsetzung auf institutionalisierten Wegen nur bedingt erfolgversprechend ist“ (106) und somit nur eingeschränkt von einer freien Presse die Rede sein kann, die nicht zuletzt durch Selbstzensur sowie staatliche und personelle Einflussnahme immer wieder beschränkt wird.