Nach zahlreichen Einzelveröffentlichungen zur politischen Kommunikations- und Medienforschung präsentiert Sarcinelli nun eine systematische Gesamtschau der Politikvermittlungsprobleme im demokratischen System der Bundesrepublik. Mit dem Lehrbuch will er dazu beitragen, dass die politische Kommunikationsforschung auch in der politikwissenschaftlichen Lehre stärker verankert wird. Trotz des breiten öffentlichen und interdisziplinären Interesses für Fragen der medialen Politikvermittlung sei die Problematik bisher hauptsächlich in soziologischen und kommunikationswissenschaftlichen Studien bearbeitet worden. Diese nehmen vornehmlich „die Wirkungen politischer Kommunikation auf der Ebene der Bürger, der Mikroebene also“ (16) in den Blick. In politikwissenschaftlichen Untersuchungen müssten hingegen die Meso- und Makroebene betrachtet werden – also das Handeln politischer Akteure in ihrem institutionellen Kontext. Sarcinelli vermittelt übersichtlich und verständlich Grundbegriffe und Zusammenhänge politischer Kommunikation als „universales Strukturelement“ (15) demokratischer Politik, die grundsätzlich auf Begründungs- und Zustimmungsfähigkeit angewiesen ist. Ausführliche Berücksichtigung finden u. a. Probleme institutionell vermittelter Legitimation, das Verhältnis von „vertraulichen, halböffentlichen und öffentlichen Formen politischer Kommunikation“ (26) sowie von „Entscheidungs- und Darstellungspolitik“ (107).