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Iris Peinl / Karin Lohr / Kristiane Jornitz

Organisations- und Geschlechtersoziologie. Theoretische Brücken und empirische Einsichten zur Einführung von Gender Mainstreaming in die Verwaltung

Berlin: Karl Dietz Verlag 2005 (Rosa-Luxemburg-Stiftung: Manuskripte 56); 157 S.; brosch., 9,90 €; ISBN 3-320-02901-0
Das Buch enthält die Ergebnisse einer im Rahmen eines studentischen Forschungsprojektes durchgeführten qualitativen Befragung von Mitarbeitern eines Berliner Bezirksamts. Es wurde untersucht, inwieweit die Strukturen dieses Amtes „vergeschlechtlicht“ sind, um daraus Ansatzpunkte für Gender-Mainstreaming-Maßnahmen zu entwickeln. Obwohl die Beschäftigten selbst keinen Handlungsbedarf sähen und ihren Arbeitsplatz als praktisch frei von geschlechtsspezifischen Benachteiligungen betrachteten, sei eine geschlechtsspezifische Diskriminierung empirisch belegbar, so die Autorinnen. Sie zeige sich vor allem in der Zuweisung von wenig prestigeträchtigen Tätigkeiten an Frauen sowie in geschlechtlich geprägten Interaktionsstrukturen mit den Kunden. Die erfolgreiche Implementierung von Gender-Mainstreaming könne nur gelingen, folgern die Verfasserinnen, wenn die einzelnen Maßnahmen exakt an die jeweiligen Strukturen und Bedingungen des jeweiligen Amtes angepasst würden. Bei der Lektüre entsteht allerdings der Eindruck, dass die Autorinnen gerade in diesem Amt ein Gleichstellungsdefizit regelrecht herbeireden wollen.
Silke Becker (BE)
Dipl.-Soziologin; freie Journalistin.
Rubrizierung: 2.36 | 2.325 Empfohlene Zitierweise: Silke Becker, Rezension zu: Iris Peinl / Karin Lohr / Kristiane Jornitz: Organisations- und Geschlechtersoziologie. Berlin: 2005, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/24264-organisations--und-geschlechtersoziologie_27962, veröffentlicht am 25.06.2007. Buch-Nr.: 27962 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken