"Mit Ausnahme der PDS, die sich derzeit als eine Art 'Lega Ost' etabliert, wirken die Parteiorganisationen im Osten wie "Hohlkörper", die nach wie vor innerhalb der westdeutschen Organisationslogik agieren". (351) Im Anschluß an eine genaue historische Beschreibung des Wandels der Ost-CDU nach dem Untergang der Block-CDU analysiert Schmidt anhand dreier Regionalstudien die Strukturierungsvarianten, in denen sich unterschiedliche Ansätze und Handlungsstrategien von Parteiakteuren herauskristallisieren, "die die Konfliktstrukturen und das politische Profil der jeweiligen Organisationen prägen" (355) und die nicht ohne die Kontinuitätslinien, die auf die Zeit vor dem Umbruch 1989/90 verweisen, zu verstehen sind: - eine Konfliktstrategie in Sachsen, - eine organisatorische Optimierungsstrategie in Brandenburg, - und eine Milieusicherungsstrategie im Eichsfeld/Thüringen. Dabei erwies sich die Makroperspektive der Transformationsforschung als zu weitmaschig: "Um die von außen kaum sichtbaren und oft widersprüchlichen Prozesse in Teilbereichen des Systems der politischen Interessenvermittlung in Ostdeutschland analysieren zu können, ist ein Perspektivenwechsel notwendig, der auch die Prozesse auf der Meso- und Mikroebene in den Blick nimmt und die Akteursperspektive nicht ausblendet." (352) Inhaltsübersicht: Teil I: Der Umbruch in der DDR-CDU 1989/1990: 1. Die Ost-CDU 1945 - 1989; 2. Führung-Basis-Konflikte in der Wendezeit; 3. Zentrum und Peripherie im Vorfeld der Volkskammerwahl; 4. "Umkehr in die Zukunft" oder: Versuch und Scheitern einer "Retraditionalisierung" mit progressivem Vorzeichen; 5. Die Umstrukturierung der Parteiorganisation. Teil II: Regionalstudien: 6. Vorstrukturierung; 7. Elitenwechsel in Sachsen: Die "Modernisierer" setzen sich durch; 8. Brandenburg: Strukturierung einer Oppositionspartei; 9. Die CDU im Eichsfeld: eine "Milieupartei". Teil III: Eliten: 10. Zur Elitenbildung in der Ost-CDU nach der Wende; 11. Die Ost-CDU auf dem Weg zur Volkspartei? Resümee und Ausblick.