Diss. München; Gutachter: G.-K. Kindermann, W. L. Bühl. - In den letzten Jahren ist die Theorie der Internationalen Politik auch in Deutschland wieder zu einem Diskussionsgegenstand geworden. Eng verknüpft damit sieht Siedschlag die Diskussion um den Sicherheitsbegriff nach dem Ende des Ost-West-Konflikts. Mit seiner Studie hält er ein Plädoyer für theoriegeleitetes Arbeiten im Bereich der Internationalen Politik, weil die Disziplin seiner Meinung nach nur als empirische Sozialwissenschaft und nicht durch "selbstgefällige armchair philosophy" oder "episodische narratives" eine Chance hat, sich als eigenständiger und politisch relevanter Teil der Politikwissenschaft erhalten zu können (19). Insbesondere konzentriert sich der Autor darauf, "populäre Halb- und Fehlinterpretationen des Paradigmas des Realismus in der Theorie der internationalen Politik richtigzustellen" (19). Er erläutert die Entwicklung des Realismus über den Neorealismus bis hin zur Entstehung eines "post-Neorealismus" und beschäftigt sich anschließend mit den Konzepten des Neoliberalismus und der sogenannten postinternationalen Politik. Diese Theorierichtungen werden danach anhand von drei Evaluationsstudien mit dem Sicherheitsbegriff verknüpft. Im letzten Kapitel macht Siedschlag dann Vorschläge zu einer Weiterentwicklung des Realismuskonzepts.