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Frank Bajohr / Dieter Pohl

Der Holocaust als offenes Geheimnis. Die Deutschen, die NS-Führung und die Alliierten

München: C. H. Beck 2006; 156 S.; geb., 18,90 €; ISBN 978-3-406-54978-6
Spätestens seit 1942 hatten immer größere Teile der deutschen und auch der internationalen Öffentlichkeit Kenntnis von der Massenvernichtung der europäischen Juden. Das Buch geht der Frage nach, wie die NS-Führung auf diesen Tatbestand reagierte, aber auch, wie die deutsche Bevölkerung, insbesondere nach der Kriegswende ab 1943, damit umging. Während Dieter Pohl die propagandistische Reaktion der NS-Führung auf das Bekanntwerden seiner Verbrechen analysiert, legt Frank Bajohr in seinem Text das Augenmerk auf die Beteiligung der „Volksgemeinschaft“ an der zunehmenden Radikalisierung der Judenverfolgung. Dabei deuten die Autoren die im Deutschland dieser Zeit grassierenden Vergeltungsängste und das Bestrafungserwarten als psychologische Reflexe auf ein vorhandenes schlechtes Gewissen.
Kaspar Nürnberg (KN)
M. A., Historiker, Geschäftsführer des Vereins Aktives Museum, Berlin.
Rubrizierung: 2.312 Empfohlene Zitierweise: Kaspar Nürnberg, Rezension zu: Frank Bajohr / Dieter Pohl: Der Holocaust als offenes Geheimnis. München: 2006, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/26471-der-holocaust-als-offenes-geheimnis_30853, veröffentlicht am 25.06.2007. Buch-Nr.: 30853 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken