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Günter Altner / Heike Leitschuh-Fecht / Gerd Michelsen / Udo E. Simonis / Ernst U. von Weizsäcker (Hrsg.)

Jahrbuch Ökologie 2007

München: C. H. Beck 2006 (Beck'sche Reihe 1717); 288 S.; 14,90 €; ISBN 978-3-406-54159-9
Drei Schwerpunkte stehen im Mittelpunkt des Jahrbuchs: Ressourcenproduktivität, Stakeholderdialoge und die Energiepolitik. Die bessere Nutzung unserer Ressourcen ist eine wesentliche Voraussetzung für nachhaltiges Wirtschaften, unserer ökologischer Fußabdruck ist mittlerweile viel zu groß geworden. Das Stakeholder-Konzept, so zeigt Heike Letischuh-Fecht, bietet Ansätze, dieser Entwicklung durch Einflussnahme der Zivilgesellschaft auf Unternehmensentscheidungen entgegenzuwirken. Stakeholder-Value wird als Gegenteil des so lange vergötterten Shareholder-Value mit seiner einseitigen Konzentration auf finanzielle Profite gesehen. In zwei weiteren Artikeln wird das Konzept jedoch eher nüchtern bewertet. Tatsächlicher Einfluss auf die Unternehmen sei von Stakeholdern nur dann erreichbar, wenn man bereit sei, höhere Kosten und Preise zu akzeptieren. Die These, dass der Einfluss von Stakeholdern zu nachhaltigerem Wirtschaften führe, sei „empirisch nicht nachweisbar“ (Steger/Salzmann, 95). Durch eine veränderte Energiepolitik wäre Nachhaltigkeit jedoch sehr wohl zu erreichen, zeigen verschieden Autoren in Artikeln über Biosprit in Brasilien oder die Umstellung auf Bioenergie im niedersächsischen Dorf Jühnde. Letzteres habe neben den Umweltaspekten auch den Vorteil, „der Landflucht und der Entwicklung zu reinen Schlafdörfern“ entgegenzuwirken (112). Weniger vorteilhaft stellt Hermann Scheer die Bestrebungen dar, mit Hinweis auf den Klimawandel die Atomenergie als Lösung zu verkünden. In seiner Antwort auf Ralf Güldners Plädoyer für eine Berücksichtigung der Kernenergie in einem „nachhaltigen Energiemix“ (143) weist er überzeugend nach, dass eine Umstellung auf regenerative Energien möglich, ja sogar wirtschaftlicher als andere Strategien ist. Wie alle übrigen Artikel in diesem Jahrbuch ist auch Scheers Beitrag eher kurz. Das Themenspektrum ist dementsprechend groß angelegt. Wer sich kurze Isnformationen über die wichtigsten Themen, Initiativen und Trends in der Umweltpolitik holen will, wird von dem Buch nicht enttäuscht werden.
Walter Rösch (WR)
M. A., Politikwissenschaftler.
Rubrizierung: 2.261 | 2.341 | 2.331 | 2.325 | 2.263 | 2.343 Empfohlene Zitierweise: Walter Rösch, Rezension zu: Günter Altner / Heike Leitschuh-Fecht / Gerd Michelsen / Udo E. Simonis / Ernst U. von Weizsäcker (Hrsg.): Jahrbuch Ökologie 2007 München: 2006, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/26665-jahrbuch-oekologie-2007_31090, veröffentlicht am 16.08.2007. Buch-Nr.: 31090 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken