Im demografischen Wandel verbinden sich die steigende Lebenserwartung und vergleichsweise niedrige Geburtenziffern. Die Folge sind rasch alternde und schrumpfende Gesellschaften, nicht nur in Deutschland, sondern in nahezu allen entwickelten Gesellschaften. Hinzu kommen starke nationale und transnationale (Arbeits-)Migrationen in Richtung (zumeist ökonomisch) attraktiver Regionen, wodurch der erwähnte Alterungs- und Schrumpfungsprozess sich in den strukturschwachen Regionen weiter verschärft. Nun gibt es zu diesen Umbrüchen bereits eine ganze Reihe instruktiver Studien. Wir haben es gegenwärtig in dieser Frage also weniger mit einem Erkenntnis-, sondern vielmehr mit einem Übersetzungs- und Umsetzungsproblem zu tun. In diese Lücke stößt seit Jahren die Bertelsmann Stiftung mit einer Reihe von praxisrelevanten Projekten. Die Ergebnisse wurden nun in einem zweibändigen Sammelwerk zusammengeführt und damit gut aufbereitet einer interessierten Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt. Während im ersten Band ein differenzierter, nach Bundesländern gegliederter Indikatoren-Katalog des demographischen Wandels vorgestellt wird, geht es im zweiten Band um ein konkretes Handeln in Politik und Wirtschaft mit einer Sammlung von Handlungsoptionen im demografischen Wandel. Mit diesen zwei Bänden liegt eine praxisorientierte Sammlung von Texten und Handlungsempfehlungen vor, gezeigt werden die Notwendigkeiten zur Gestaltung des demografischen Wandels, aber auch die Möglichkeiten und Chancen. Argumentiert wird damit wohltuend gegen einen nur allzu häufig überzogen dramatisierenden und dadurch viel zu schrillen Ton in den politischen, ökonomischen und wissenschaftlichen (Medien-)Öffentlichkeiten.