Côte d'Ivoire. Geteiltes Land
Das westafrikanische Land gehört zu den weltweit größten Kakao- und Kaffeeproduzenten und war bis zu Beginn der 90er-Jahre die drittgrößte afrikanische Wirtschaftsmacht. Dann geriet dieses Wirtschaftswunderland in eine schwere ökonomische Krise, gefolgt von einem bis heute anhaltenden und in der Öffentlichkeit kaum wahrgenommenen Bürgerkrieg, der das Land in einen rebellischen Norden und einen nationalistischen Süden teilt. Der Autor berichtet über die politischen Entwicklungen der vergangenen Jahre. Er hat sieben Jahre als entwicklungspolitischer Berater in Côte d'Ivoire gelebt und lässt seine persönlichen Erfahrungen sowie Eindrücke und Meinungen aus der Bevölkerung in seine Reportage einfließen. Im Mittelpunkt stehen die Machenschaften der vier „Protagonisten der ivorischen Tragödie“ (10): „Sie alle waren Präsident oder wollten es werden. Ein Präsident, ein Ex-Premierminister, ein General und ein Oppositionsführer sind die apokalyptischen Reiter, die das Land in Despotie und Anarchie stürzen.“ (13) Das Buch bietet Fakten und persönliche Eindrücke aus einer von Staatszerfall, Armut und Krieg zermürbten Gesellschaft. Höttler leistet keine wissenschaftliche Analyse, sein Buch eignet sich vielmehr dazu, eine breite Leserschaft für die weltwirtschaftlichen Zusammenhänge und politischen Entwicklungen auf dem afrikanischen Kontinent zu sensibilisieren.