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Domenico Losurdo

Kampf um die Geschichte. Der historische Revisionismus und seine Mythen – Nolte, Furet und die anderen. Aus dem Italienischen von Erdmute Brielmayer

Köln: PapyRossa Verlag 2007; 304 S.; 17,90 €; ISBN 978-3-89438-365-7
Losurdo stellt die Reinterpretationen der Geschichte durch Nolte, Furet, Schmitt und andere Historiker grundlegend in Frage. Diese Autoren versteht er als zentrale Vertreter des „historischen Revisionismus“. Er versucht folglich die negative Konstruktion der französischen Revolution von 1789 und der russischen Revolution von 1917 durch den „historischen Revisionismus“ zu widerlegen. Dazu rollt er die Geschichte der letzten zweihundert Jahre neu auf, bemüht sich auch um eine Neubewertung der englischen und amerikanischen Revolution, die vom „historischen Revisionismus“ aus seiner Sicht zu unrecht als sehr positiv dargestellt werden. Weiterhin tritt er der Relativierung kolonialer Verbrechen entgegen. Abschließend bemerkt Losurdo konzise, dass man zwar den Nationalsozialismus weitgehend aufgearbeitet habe, solch ein Prozess der Selbstreflexion bei der kolonialen Vergangenheit des Westens aber ausgeblieben sei. Diese Neubewertung der neueren Geschichte hat nicht nur zentrale Bedeutung für die Linke. Auch für den Umgang mit der Geschichte gibt der Autor einen Anstoß zum Nach- und Überdenken.
Jost Wübbeke (JW)
Student, Lehrstuhl für Internationale Politik, Ruhr-Universität Bochum.
Rubrizierung: 2.23 | 2.35 | 2.25 | 2.62 | 2.61 Empfohlene Zitierweise: Jost Wübbeke, Rezension zu: Domenico Losurdo: Kampf um die Geschichte. Köln: 2007, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/27793-kampf-um-die-geschichte_32639, veröffentlicht am 07.03.2008. Buch-Nr.: 32639 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken