Kaum ein politikwissenschaftliches Themenfeld ist auch außerhalb des wissenschaftlichen Diskurses so omnipräsent wie die „Wirkungen weltwirtschaftlicher Globalisierung auf Staat und Gesellschaft“ (11). Engt Globalisierung den Handlungsspielraum des Staates ein, zwingt sie gar zu einem „race to the bottom“? Und was ist Globalisierung eigentlich? Die Autoren analysieren das Verhältnis von Globalisierung und Staat sowie von Globalisierung und Unternehmen und stellen dabei fest, dass die Globalisierung – entgegen landläufiger Meinung – die staatliche Handlungsfähigkeit nicht einschränkt; vielmehr wandelt sich lediglich der Handlungsrahmen. Auch sei „Globalisierung eine beabsichtigte Entscheidung“ (15) von Staaten, sei also politisch durchaus gewollt und hindere den Staat nicht maßgeblich an der Ausführung seiner grundlegenden Aufgaben wie die Sicherung des Wohlstands. Im zweiten Teil des Buches widmen sich die Autoren der Internationalen Politischen Ökonomie und deren Kernfrage nach der „Möglichkeit der Steuerung weltwirtschaftlicher Integration“ (107), deren Notwendigkeit nicht zuletzt durch vermehrt auftretende Finanzkrisen offenbar wird. Unterteilt in die Themenfelder Finanzmarkt, Welthandel und Umwelt erläutert das Autorentrio die bekanntesten Global Governance-Instrumentarien wie den IWF, die WTO und das Kyoto Protokoll. Den Abschluss bildet eine Betrachtung regionaler Integration als einer Governance-Strategie, um den Herausforderungen der Globalisierung auf regionaler Ebene zu begegnen. Die Autoren gehen über den Standard, lediglich Europa als Beispiel zu erwähnen, hinaus und zeigen neben der Theorie zu den Stufen regionaler Kooperation die Kooperationsmodelle von Nord- und Südamerika, Asien und Afrika auf. Das Autorentrio liefert einen kompakten, aber dennoch facettenreichen, akteursbezogenen und theoriegeleiteten Überblick über die Herausforderungen, die die Globalisierung an den Staat stellt. Als Einführung für Studierende konzipiert, werden die wichtigsten Theorien und Debatten übersichtlich und gut strukturiert dargestellt.