Gesine Schwan war der deutschen Bevölkerung bis zu dem Zeitpunkt 2004, als sie von Gerhard Schröder als Kandidatin für das Amt der Bundespräsidentin vorgeschlagen wurde, zumeist unbekannt. Durch ihr kompetentes und entgegenkommendes Auftreten hat sie sich inzwischen jedoch auch in der Öffentlichkeit einen Namen gemacht. Schwan beschreibt die Prinzipien, die sie in ihrem bisherigen Handeln geleitet haben. Sie spricht sich dafür aus, über die Grenzen der eigenen Interessen hinauszuschauen und den Blick für gemeinsame Ziele zu öffnen. Einleitend beschreibt sie, durch welche Lehren und Erlebnisse sowohl sie persönlich als auch ihre politischen Auffassungen beeinflusst wurden. Besonders geprägt worden sei sie durch ihre Eltern, die ihr stets beigebracht hätten, nicht nur an sich selbst, sondern an die Menschen um sie herum zu denken. Der von ihr beobachteten Fragmentierung der Gesellschaft stellt sie ein Konzept gegenüber, mittels dessen sie die Menschen zum Umdenken bewegen möchte. In diesem setzt sie sich dafür ein, sein Leben nicht von Leistungswahn, Konsum und Politikverdrossenheit bestimmen zu lassen. Insbesondere die grundsätzlich oppositionelle Haltung, die viele Bürger und vor allem einschlägige Medien dem politischen System in Deutschland entgegenbrächten, helfe nicht, politische Missstände zu beseitigen. Stattdessen fordert sie die Menschen auf, sich aktiv in die Gemeinschaft einzubringen und auf diese Weise Veränderungen zum allgemeinen Wohl herbeizuführen. Deutlich wird, dass Schwan sich stets durch ihren christlichen Glauben leiten lässt. Aus ihr spricht eine engagierte Frau, die sich gegen egoistisches Nutzenkalkül und für ein Miteinander einsetzt – sowohl im Privaten als auch im Politischen. Das Buch vereint politikwissenschaftliche Erkenntnisse und Erfahrungen aus der politischen Praxis mit persönlichen Ansichten und Erzählungen, die die privaten Seiten Schwans aufdecken.