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George Monbiot

Hitze. Wie wir verhindern, dass sich die Erde weiter aufheizt und unbewohnbar wird. Mit Recherche-Assistenz von Matthew Prescott. Aus dem Englischen von Gisela Kretzschmar

München: Riemann Verlag 2006; 416 S.; 19,- €; ISBN 978-3-570-50082-8
Monbiot appelliert an die modernen Industriegesellschaften, wirksame Maßnahmen gegen den Klimawandel zu ergreifen, um so eine ökologische Katastrophe abzuwenden. Die reichen Nationen müssten bis 2030 ihren Ausstoß an Treibhausgasen um 90 Prozent reduzieren, um so eine weitere globale Erderwärmung zu verhindern. Eine derartige Reduktion sei zwar nicht ohne verbindliche Abkommen zwischen den politischen und wirtschaftlichen Akteuren über die vorzunehmenden Einschränkungen zu realisieren, dennoch aber mit den gesellschaftlichen Ansprüchen auf Wohlstand und Frieden vereinbar. Anhand von Analysen zu verschiedenen Bereichen der Ökonomie demonstriert Monbiot die Umsetzbarkeit seines Konzeptes. In diesem Zusammenhang fragt er, inwieweit die Energieversorgung durch erneuerbare Energiequellen erfolgen kann. Dabei betrachtet er alternative Energien durchaus nicht als Allheilmittel für aktuelle ökologische Problemlagen, sondern setzt sich auch kritisch mit ihren Nachteilen auseinander, wie etwa der geringen Verfügbarkeit oder der mangelnden Akzeptanz. Für Monbiot stellt sich die Lösung in einer Art „Energie-Internet“ (209) dar, das auf Basis von Solarmodulen und Wasserstoffboilern oder Brennstoffzellen kleine Mengen Energie an verschiedenen Standorten für den Bedarf einzelner Haushalte erzeugt. Sein weiteres Augenmerk gilt den Transportsystemen sowie dem Einzelhandel und der Zementproduktion, da dort im Vergleich zu anderen Branchen der Ausstoß an Kohlendioxid überdurchschnittlich hoch sei. Auch für diesen Bereich entwickelt er Strategien, die zu einer Abwendung des Klimawandels beitragen könnten. Da die technologischen Voraussetzungen für energiesparende Maßnahmen längst existierten, käme es auf einen Wandel in Politik und Gesellschaft an. Damit verdeutlicht Monbiot, dass nicht nur aufseiten der Industrie Schritte zur Reduktion der Kohlendioxidemissionen eingeleitet werden müssten, vielmehr komme es auch auf einen Einstellungswandel in der Bevölkerung an.
Maren A. Kreutler (geb. Becker) (MAB)
M. A., Politikwissenschaftlerin.
Rubrizierung: 2.261 | 2.61 | 4.45 Empfohlene Zitierweise: Maren A. Kreutler (geb. Becker), Rezension zu: George Monbiot: Hitze. München: 2006, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/28342-hitze_33366, veröffentlicht am 07.03.2008. Buch-Nr.: 33366 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken