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Claudia Wiesner

Bürgerschaft und Demokratie in der EU

Berlin: Lit 2007 (Region – Nation – Europa 46); 378 S.; brosch., 34,90 €; ISBN 978-3-8258-0079-6
Sozial- und Kulturwiss. Diss. Gießen; Gutachterinnen: B. Holland-Cunz, H. Birkenbach. – Im Zentrum steht die Frage, welche Aussagen über die Demokratisierung der EU getroffen werden können, wenn die Entwicklung von Bürgerschaft in der EU zum Gegenstand der Untersuchung wird. In Abgrenzung zur „Kein-Demos-These“ wird unterstellt, dass die EU für eine Demokratisierung der Herausbildung von Aktivbürgerschaft, Öffentlichkeit, Zivilgesellschaft und demokratischer Identität bedürfe. Die Analyse wird auf der Basis normativer Überlegungen des sozialen Konstruktivismus durchgeführt. Es wird unterschieden zwischen einer normativen Dimension, mittels derer die Bedingungen eines vollständigen Demos abgeleitet werden, einer methodologischen Dimension, in der die vollständige Kategorisierung der normativen Überlegungen diskutiert wird, sowie einer empirischen Dimension, in der die Bestandsaufnahme des Ist-Zustands erfolgt und mit den erhobenen normativen Forderungen abgeglichen wird. In der empirischen Analyse wird die EU-Bürgerschaft vergleichend zu der in Deutschland und Frankreich betrachtet. Ein inhaltliches Ergebnis lautet, dass es sich bei der EU-Bürgerschaft um einen aus der nationalstaatlichen Staatsbürgerschaft abgeleiteten Status handelt. Der Demos sei weitgehend passiv und könne als „sektorale Mehrebenen-Rechtsbürgerschaft ohne eigene Disziplinarinstitutionen“ (339) beschrieben werden.
Jörg Jacobs (JJ)
Dr., Politikwissenschaftler, Akademie der Bundeswehr für Information und Kommunikation, Strausberg.
Rubrizierung: 3.2 | 3.4 Empfohlene Zitierweise: Jörg Jacobs, Rezension zu: Claudia Wiesner: Bürgerschaft und Demokratie in der EU Berlin: 2007, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/28549-buergerschaft-und-demokratie-in-der-eu_33642, veröffentlicht am 25.04.2008. Buch-Nr.: 33642 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken