Chinas Eintritt in die Weltpolitik. Außenpolitisches Handeln am Beispiel Europas, Koreas und des Nahen Ostens
China hat nicht nur einen Wechsel zur Marktwirtschaft vollzogen, sondern will neben der weltwirtschaftlichen auch die weltpolitische Arena maßgeblich mitgestalten. Inwieweit sich Chinas Hoffnungen auf eine Vormachtstellung in der Großregion Asien und eine multipolare Weltordnung erfüllen könnten, wird in den fünf Beiträgen anhand von mehreren weltpolitischen Schauplätzen analysiert. Einen Schwerpunkt nehmen die Beziehungen zwischen China und der EU ein, die entlang der 2003 von der chinesischen Regierung veröffentlichten EU-Strategiepapiere dahingehend untersucht und bewertet werden, inwieweit die gegenseitigen Vorstellungen einer strategischen Partnerschaft miteinander vereinbar sind. Als ein weiterer für China äußerst bedeutender internationaler Schauplatz wird die Nordkoreafrage in den Blick genommen und nach den dem Nuklearkonflikt zugrunde liegenden unterschiedlichen Wertesystemen und Weltanschauungen von China, Nordkorea und den USA gefragt. Mit welchen Strategien die aufstrebende Weltmacht seine außenpolitischen Ziele und Interessen durchzusetzen versucht und auf welche Hindernisse sie dabei stößt, wird außerdem am Beispiel der chinesischen Haltung im Irakkrieg sowie der Beziehungen zu Japan und Südkorea untersucht. „Angesichts der weltpolitischen Lage, vor die sich China durch die USA gestellt sieht, versucht die chinesische Regierung einen Spagat zu bewältigen“, schreibt die Herausgeberin: China „möchte seine eigenen Bestrebungen als regionale Vormacht voranbringen und dabei von den USA idealiter sogar noch anerkannt werden“ (18).