Skip to main content
Manfred Rommel

Auf der Suche nach der Zukunft. Zeitzeichen unter dem Motto: Ohne Nein kein Ja

Stuttgart/Leipzig: Hohenheim Verlag 2008; 271 S.; geb., 19,90 €; ISBN 978-3-89850-173-6
In dem Band finden sich Aufsätze Rommels zu verschiedensten Themen, dazu zählen die Sicherheit von Arbeitsplätzen und Rente, Lebenshaltungs- und Energiekosten, Klimaveränderung, Bildungschancen oder Terrorismus. Grundsätzlich wünscht sich Rommel etwas mehr Sachlichkeit und Einigkeit in der Politik, besonders jedoch in der Großen Koalition. Ein effektiver Politikbetrieb bedürfe zwar der „Loyalität gegenüber der eigenen Gruppierung“, keine Mehrheiten zu finden, liefere jedoch keinen Grund, „einen Kompromiß abzulehnen […], der die bestehenden Verhältnisse verbessert“ (31). Was nun politische Versprechungen anbelangt, so spricht Rommel seine Empfehlungen eigentlich nur im Konjunktiv aus. Um sich nicht dem Zufall auszuliefern, sollte man seiner Ansicht nach niemals im Indikativ über die Zukunft reden. Als Beispiel dient Rommel die Atomenergie. Kritiker forderten den physikalischen Beweis, dass eine Nutzung risikofrei sei. Der könne jedoch nicht erbracht werden, daher werde sie abgelehnt. Der Autor bemerkt hingegen, dass auch ein Verzicht Risiken berge, denn das Bild des Öl- und Gasmarktes sei „gar nicht mehr so ermutigend wie früher einmal“ (32). Überhaupt stellt Rommel fest, dass es falsch sei, „die Entscheidungen öffentlicher Angelegenheiten unmittelbar durch die Bürger für demokratischer zu erklären als Entscheidungen der Behörden“ (49). Gleichwohl sei die Bürgerbeteiligung durch Volksentscheide – in Maßen – durchaus erwünscht. Eine Gefahr jedoch sei in der Verwischung der Verantwortlichkeiten zu sehen, so der Autor. Aber auch die Abhängigkeit der Politiker von Spezialisten nehme zu. Für Rommel ist diese Entwicklung jedoch nicht zu ändern. „Ein Restrisiko bleibt immer“ (50), konstatiert er. Zur Einkommensverteilung äußert er sich ebenfalls, allerdings sieht Rommel in der wachsenden Einkommensschere und hohen Managerbezügen kein wirkliches Problem. Unbehagen darüber „sollte man sich ausreden“ (122), schließlich verpflichte Eigentum in Deutschland, weswegen Reiche letztlich auch mehr Steuern zahlten.
Timo Lüth (TIL)
Student, Institut für Politische Wissenschaft, Universität Hamburg.
Rubrizierung: 2.3 Empfohlene Zitierweise: Timo Lüth, Rezension zu: Manfred Rommel: Auf der Suche nach der Zukunft. Stuttgart/Leipzig: 2008, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/29982-auf-der-suche-nach-der-zukunft_35533, veröffentlicht am 03.03.2009. Buch-Nr.: 35533 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken