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Volker Stalmann (Bearb.)

Linksliberalismus in Preußen. Die Sitzungsprotokolle der preußischen Landtagsfraktion der DDP und DStP 1919-1932. In zwei Bänden

Düsseldorf: Droste Verlag 2009 (Quellen zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Dritte Reihe: Die Weimarer Republik 11); CXL, 1.307 S.; Ln., 160,- €; ISBN 978-3-7700-5288-2
Die Deutsche Demokratische Partei (DDP) bzw. die Deutsche Staatspartei (DStP) gehörte im Untersuchungszeitraum sämtlichen preußischen Kabinetten an, schreibt Stalmann einleitend, „und verfügte trotz ihres geringen Mandatsanteils seit 1921 über beträchtlichen Einfluß im größten deutschen Land“. Zu dieser Partei der geistigen Elite, die geholfen habe, Preußen zu einem „Vorbild demokratischer Stabilität und zum Bollwerk der Demokratie“ (XI) zu entwickeln, gehörten Politiker wie der Staatsrechtler Hugo Preuß sowie der langjährige preußische Finanzminister und spätere erste Präsident des Bundesverfassungsgerichts Hermann Höpker Aschoff. Diese beiden der preußischen DDP/DStP-Fraktion gewidmeten Teilbände sind nach dem Schema der anderen von der Parlamentarismuskommission herausgegebenen Quellenbände gegliedert, die Dokumente werden zudem umfangreich eingeleitet. Dargestellt werden zuerst Fraktionsstruktur, soziale Zusammensetzung und Stellung der wenigen weiblichen Abgeordneten, dann die Organisations- und Geschäftsgewohnheiten der Fraktion sowie deren innere Struktur. Es folgen die inhaltliche Tätigkeit der Fraktion und damit die inhaltlichen Schwerpunkte der preußischen Gesetzgebung. Abschließend wird das Verhältnis der Fraktion zur Regierung und zu den Koalitions- und Oppositionsparteien thematisiert. Die Dokumente selbst, die für sich nur bedingt aussagefähig sind, stehen damit nun als Ausgangsbasis der weiteren Forschung zur Verfügung. Die letzte Fraktionssitzung, die dokumentiert ist, ist jene vom März 1932 – kurz danach erhielt die Partei nur noch 1,51 Prozent der Stimmen und konnte nur noch zwei Abgeordnete entsenden. Stalmann interpretiert, dass dieses Wahlergebnis „das Ende einer [...] doch erfolgreichen Etappe preußischer und demokratischer Geschichte“ (CVIII) bedeutete.
Natalie Wohlleben (NW)
Dipl.-Politologin, Redakteurin pw-portal.de.
Rubrizierung: 2.311 Empfohlene Zitierweise: Natalie Wohlleben, Rezension zu: Volker Stalmann (Bearb.): Linksliberalismus in Preußen. Düsseldorf: 2009, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/30014-linksliberalismus-in-preussen_35575, veröffentlicht am 03.11.2009. Buch-Nr.: 35575 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken