Salzburger Jahrbuch für Politik 2007
Das Anliegen der Redaktion des seit 1989 alle zwei Jahre publizierten Jahrbuches ist es, „die analytische Auseinandersetzung mit für Salzburg relevanten landespolitischen Themen“ (8) zu fördern. Im einleitenden Beitrag geht es um die Landtagswahlen im Jahr 2009. Bei den Wahlen zum Salzburger Landesparlament 2004 gewann die SPÖ deutlich an Wählerstimmen hinzu, sodass es in der Folge zu einem Regierungswechsel kam. Die SPÖ besetzte erstmalig in der Zweiten Republik die Position der Landeshauptfrau und es kam zur Bildung einer Koalitionsregierung aus SPÖ und ÖVP. Im Vorfeld der Wahlen 2009 befragte der Salzburger Professor für Politikwissenschaft Dachs Gabi Burgstaller (SPÖ), Wilfried Haslauer (ÖVP), Karl Schnell (FPÖ) sowie Cyriak Schwaighofer (Grüne) nach ihrer Arbeit in der Regierung respektive Opposition, nach ihren Plänen, Kritiken und bot ihnen die Möglichkeit der Selbsteinschätzung. In einem politikwissenschaftlich fundierten Aufsatz analysiert der SPÖ-Politiker Walter Thaler die drei Bürgermeister-Direktwahlen im Land Salzburg und resümiert, dass diese zwar keinen wesentlichen Anstoß zu größerer politischer Teilhabe, jedoch „demokratiepolitisch einen Optimierungseffekt hinsichtlich der Rekrutierung des Führungspersonals auf Gemeindeebene“ (44) erzielt haben. Angesichts des stark wachsenden Anteils der ausländischen Bevölkerung in Salzburg wird die Integrationspolitik im Bundesland in einem weiteren Aufsatz thematisiert und kritisiert. Die Ausgrenzung der Fremden berge die Gefahr der Herausbildung von Parallelgesellschaften, aus denen sich kaum Brücken in die demokratischen Repräsentationssysteme der Mehrheitsgesellschaft bilden lassen. Daher sollten die Parteien eine neue Politik entwickeln und den Mut aufbringen, „gegen Vorurteile, Ängste und Abschottung eine veränderte Kommunikation und damit auch Vertrauen aufzubauen“ (65). Weitere Themen sind die Wohnungsbau-, die Umwelt- sowie die Privatisierungspolitik und die Salzburger Bemühungen, die olympischen Winterspiele 2014 ausrichten zu dürfen.