Communist and Post-Communist Parties in Europe
Der Band besteht aus einer Zusammenstellung von Beiträgen einer Konferenz, die im September 2005 vom Hannah Arendt Institut für Totalitarismusforschung Dresden in Zusammenarbeit mit der Universität Paris X/Nanterre in Wałbrzych (Polen) veranstaltet wurde. Ein Großteil der Autoren beschäftigt sich mit jeweils einer nationalen kommunistischen Partei. Damit eignet sich der Band zunächst einmal als Nachschlagewerk zur Entwicklung der Parteien und Parteiensysteme in ganz Europa. Genuin vergleichende Ansätze findet man in diesen ersten Teilen kaum; dafür ist der letzte Teil ganz speziell dem Vergleich der nationalen Parteien sowie der transnationalen Kooperation zwischen Organisationen und Eliten gewidmet. In den westeuropäischen Staaten hatte der Niedergang der kommunistischen Parteien bereits im zweiten Drittel des 20. Jahrhunderts begonnen, so der Befund; in den osteuropäischen Staaten folgte einem kurzen und rasanten Bedeutungsverlust nach dem Systemwechsel allerdings eine nachhaltige Erholung der ehemaligen Systemparteien. Zum Teil führen die Autoren dieses Wiedererstarken auf eine Sozialdemokratisierung der Kommunisten zurück, zum Teil auf die Stärke und Flexibilität der kommunistischen Eliten, die Bündnisse mit einer Vielzahl unterschiedlichster Gruppierungen einzugehen in der Lage waren.