Der Studientext bietet einen Überblick über die Vielfalt der Verflechtungs- und Kooperationsformen zwischen Bund, Ländern, Gemeinden und EU auf vertikaler und horizontaler Ebene. Erkenntnisleitend ist das in der Öffentlichkeit und Politikwissenschaft immer wieder diskutierte Problem der Reformbedürftigkeit und -fähigkeit des deutschen kooperativen Föderalismusmodells. Zahlreiche Vetospieler, zunehmende informelle und intransparente Verhandlungsarenen und für die Bürgerinnen und Bürger nur schwer durchschaubare Verantwortlichkeiten stellen die Entscheidungsfähigkeit und Demokratiequalität konsensdemokratischer Elemente immer wieder infrage. Im Ergebnis verweist die Autorin auf eine ambivalente Beurteilung politikverflochtener Strukturen hinsichtlich demokratischer Defizite und möglicher Zugewinne. Im Vergleich von Politikverflechtung und kooperativem Föderalismus „als zwei verschiedene Formen bundesstaatlicher Interaktion […] scheinen freiwillige Verhandlungen doch weniger anfällig zu sein für Dilemmata demokratischen Regierens als multilaterale Zwangsverhandlungen“ (243). Der Band versteht sich als einführendes Lehrbuch, das einen Einblick in das Spektrum der theoretischen und methodischen Forschungszugänge zur Mehrebenenpolitik im deutschen Bundesstaat bietet und zugleich die wichtigsten Kontroversen widerspiegelt. Die institutionenorientierte Darstellung wird durch ein breites empirisches Material und die Diskussion mehrerer Fallbeispiele anschaulich ergänzt.