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Hans Jörg Sandkühler (Hrsg.)

Menschenrechte in die Zukunft denken. 60 Jahre Allgemeine Erklärung der Menschenrechte

Baden-Baden: Nomos Verlagsgesellschaft 2009 (Schriftenreihe des Zentrums für Europäische Rechtspolitik an der Universität Bremen 56); 181 S.; 39,- €; ISBN 978-3-8329-4682-1
Im Dezember 1948 wurde von den Vereinten Nationen die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte verabschiedet. Aus Anlass dieses 60. Jahrestages richteten die deutsche Abteilung „Menschenrechte und Kulturen“ des europäischen UNESCO-Lehrstuhls für Philosophie, das Institut für Interkulturelle und Internationale Studien und das Institut für Philosophie an der Universität Bremen im November 2008 den UNESCO-Welttag der Philosophie aus. Diese Veranstaltung, deren Vorträge in diesem Band dokumentiert werden, war weniger der Erinnerung gewidmet, sondern eher den Problemen, über die aktuell politisch, juristisch und philosophisch gestritten wird: Sind die Menschenrechte universell, unter welchen Bedingungen sind sie universalisierbar? Worin bestehen die Herausforderungen für den internationalen Menschenrechtsschutz im 21. Jahrhundert? Die Autoren verweisen darauf, dass die Menschenrechte nicht vom Himmel gefallen sind, sondern erkämpft werden mussten und sich unter sozialen, politischen, ökonomischen und kulturellen Bedingungen entwickelt haben. Sie seien nichts Abgeschlossenes, noch immer seien Menschenrechtsverletzungen vielfach zu beklagen; der Kampf für die Durchsetzung der Menschenrechte bleibe bestehen. Menschenrechtsbildung sei also auch immer ein Stück Kampf um die weitere Entwicklung der Menschenrechte. Es existiere, so Stefan Gosepath, ein minimaler „Konsens zwischen den verschiedenen Moralauffassungen dieser Welt“ darüber, „was besonders wichtige Rechte aller Menschen als Menschen sind bzw. sein sollten“ (43). Dass es diesen Menschenrechtskonsens gebe, sei der „Sinn der Menschenrechte, ihre Pointe“. Menschenrechte erfüllten „so eine wesentliche moralische, rechtliche und politische Funktion, die andere, strittigere moralische Ansprüche nicht erfüllen“ (46) könnten. Es sei eine Aufgabe der Bildung, die Menschenrechte stärker zu vermitteln, eine „Kultur der Menschenrechte an Bildungseinrichtungen“ (14) zu schaffen, so Lutz Möller.
Sabine Steppat (STE)
Dipl.-Politologin, Redakteurin pw-portal.de.
Rubrizierung: 4.42 Empfohlene Zitierweise: Sabine Steppat, Rezension zu: Hans Jörg Sandkühler (Hrsg.): Menschenrechte in die Zukunft denken. Baden-Baden: 2009, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/31882-menschenrechte-in-die-zukunft-denken_38017, veröffentlicht am 13.04.2010. Buch-Nr.: 38017 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken