Für industrielle Konflikte und speziell Arbeitskämpfe waren die Zeiten lange nicht eben förderlich. Mitgliederschwund, Rivalitäten zwischen konkurrierenden Organisationen und generell die Tendenz zur Dienstleistungsökonomie haben die Machtbasis der Gewerkschaften erheblich geschwächt. Aber nach Perioden rückläufiger Streikaktivitäten haben Arbeitskämpfe seit einigen Jahren erneut zugenommen und auch die Sozialwissenschaften befassen sich wieder intensiver mit dem Gegenstand. Der Band gibt anhand von vier Themen einen Überblick über die aktuelle Debatte. Einleitend geht es in international vergleichender Perspektive um längerfristige Entwicklungen von Streikaktivitäten. Überwiegend auf die Gegebenheiten in Deutschland und Österreich bezogen werden dann rechtliche, institutionelle und ökonomische Rahmenbedingungen von Arbeitskämpfen behandelt. Fragen der betrieblichen Ebene werden im dritten Teil an aktuellen Fällen aufgegriffen – Rolle der Europäischen Betriebsräte, Verlauf der Arbeitskämpfe im Bochumer Opelwerk und die Auseinandersetzungen im Krankenhaussektor. Kämpfe um Arbeit sind immer auch Kämpfe um Anerkennung; diese subjektive Dimension wird einerseits an der Lage der mit einem Arbeitsverbot belegten Asylbewerber und andererseits an Konzepten der Entgrenzung von Arbeit und der Karriereforschung diskutiert.