Sozialwiss. Diplomarbeit. – „Milliarden von Frauen leisten weltweit mindestens zwei Drittel aller Arbeit, bekommen dafür zehn Prozent des Lohnes und haben ein Prozent des Besitzes“ (13). Warum ist die gesellschaftliche Teilhabe von Frauen nicht realisiert? Die Autorin analysiert die Situation von Frauen in Deutschland im Bildungswesen, Berufsalltag und Familienleben sowie in sprachlicher Hinsicht. Darüber hinaus fragt sie nach den zusätzlichen Schwierigkeiten von Migrantinnen in Deutschland. Im Mittelpunkt stehen dabei die rechtlichen Grundlagen, die gerade im Fall der Scheidung zum Tragen kommen. Ein weiterer Schwerpunkt ihrer Studie liegt auf dem Bereich der Sozialen Arbeit und deren möglichem Beitrag zur Verbesserung der Situation von Frauen. Neuwöhner kommt zu dem Ergebnis, dass Frauen bis zur Erlangung der Gleichberechtigung noch einen langen Weg vor sich haben. Sie stellt fest, dass selbst in Deutschland die reale Gleichberechtigung noch immer ein Wunschtraum ist, der an einer Vielzahl von Gesetzen und verfestigten patriarchalischen Strukturen scheitert. Fachkräfte der Sozialen Arbeit könnten Frauen und Mädchen aber über ihre Rechte informieren und ihnen wichtige rechtliche Grundlagen wie das Gewaltschutzgesetz, das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz oder die UN-Frauenrechtskonvention vermitteln. In Bezug auf die Chancengleichheit von Frauen im Beruf fordert die Autorin eine gesetzliche Quote, Lohngleichheit und Sanktionen für den Verstoß gegen gesetzliche Regelungen. Neuwöhner regt in diesem Zusammenhang an, die Elternzeit und damit das Risiko für Ausfallzeiten im Beruf zwischen beiden Partnern aufzuteilen. Diese Maßnahme könnte zur gleichberechtigten Teilhabe von Frauen im Beruf beitragen.