Biomedizinische Forschung in Europa
Ausgehend von der Feststellung, „dass die medizinische Forschung in Europa im internationalen Wettbewerb weit zurück liegt und Maßnahmen zu ihrer Verbesserung ergriffen werden müssen“, so die Herausgeber in ihrem Vorwort, richten die Autoren den Blick auf „die vielfältigen und teils widersprüchlichen rechtlichen Regelungsebenen“, die in der europäischen Forschungslandschaft existieren. Die „Entschlackung“ (5) einer solchen „Überregulierung“ (25), wie sie etwa die Würzburger Pharmakologen Martin J. Lohse und Ralf Schreck in ihrem Beitrag an einem Fallbeispiel aufzeigen, ist übergreifender Fluchtpunkt des Bandes. Die Unterschiedlichkeit der verschiedenen (Rechts-)Kulturen auf europäischer Ebene steht einer solchen Entwicklung allerdings erschwerend entgegen. Anstatt diese Divergenzen einfach zu übergehen, plädieren die Herausgeber dafür, diese Unterschiede zu respektieren und den europäischen Einzelstaaten einen gebührenden Entscheidungsspielraum bei Fragen der Reglung biomedizinischer Fragen einzuräumen. Indem die Autoren Probleme der Regelung biomedizinischer Fragen herausarbeiten, ihre theoretischen Hintergründe beleuchten und mögliche Lösungen aufzeigen, soll eine erste Basis für einen notwendigen Ausgleich nationaler Besonderheiten und gesamteuropäischer Interessen gelegt werden. Der Sammelband geht auf die 15. Würzburger Europarechtstage zurück.