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Hermann Hill (Hrsg.)

Verwaltungsmodernisierung 2010

Baden-Baden: Nomos Verlagsgesellschaft 2010 (Verwaltungsressourcen und Verwaltungsstrukturen 17); 322 S.; 84,- €; ISBN 978-3-8329-6194-7
„Der Trend ist tot, es lebe der Trend“ (59), hat Joachim Wentzel seinen Beitrag zu E-Government in Deutschland überschrieben. Dass der Reformprozess weitergeht, belegen junge Wissenschaftler der Deutschen Hochschule für Verwaltungswissenschaften und des Deutschen Forschungsinstituts für Öffentliche Verwaltung in diesem Jahrbuch. Philipp Nitzsche und Adriano Pistoia untersuchen Chancen des Web 2.0 für den Bürgerhaushalt und konstatieren, dass sich der „elektronische Bürgerhaushalt in Deutschland noch in einem Frühstadium befindet“ (93). Barrieren gebe es ebenso bei der elektronischen Gesundheitskarte. Linda Mory und Robert Piehler plädieren für eine faire „Verteilung der Effizienzgewinne“ und für aktive „Kommunikation der Nutzenvorteile“ (111). Um Barrieren geht es auch bei der Frage „Schalterdistanz oder bürokratische Kompetenz?“ (129) Daniel Rölle beklagt, dass es noch immer an Responsivität der Verwaltung mangelt, obwohl die „Bürger auch in Zeiten der Verwaltungsmodernisierung eher den klassischen Verwaltungskontakt“ (145) suchen. Also müssen Mitarbeiter geschult werden. Stefanie Nick-Magin vergleicht die britische und die deutsche Führungskräftefortbildung und stellt fest, dass durch Europäisierung und vergleichbaren Kostendruck die Kompetenzprofile „immer ähnlicher“ (233) würden. Die Entwicklung von Kennzahlen in Berliner Bürgerämtern, die europäische Verwaltungszusammenarbeit, Leistungsorientierung im Besoldungs- und Tarifrecht, Resilienz im Personalmanagement, das Wissensmanagementsystem WiDuT-Wiki und die Frage, ob der Vertrag von Lissabon mehr Bürgernähe durch europaweite institutionelle Reformen bringt sind weitere Themen. Den Schlusspunkt setzen Aron Buzogány und Andrej Stuchlík mit einem Blick nach Mittel- und Osteuropa unter dem schönen Titel „Wandlungen in Kafkas Schloß?“ Dieses sei zwar „noch lange kein lichter Raum der Transparenz geworden, aber der Landvermesser K. [habe] die Pforten langsam zu öffnen vermocht“ (308). Die Verwaltungsmodernisierung geht weiter.
Armin König (AK)
Dr., Verwaltungswissenschaftler, Bürgermeister der Gemeinde Illingen, Dozent Fachhochschule für Verwaltung (FHSV) des Saarlandes.
Rubrizierung: 2.21 | 2.322 | 2.325 | 2.61 | 3.3 Empfohlene Zitierweise: Armin König, Rezension zu: Hermann Hill (Hrsg.): Verwaltungsmodernisierung 2010 Baden-Baden: 2010, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/33481-verwaltungsmodernisierung-2010_40068, veröffentlicht am 24.03.2011. Buch-Nr.: 40068 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken