PISA 2009. Bilanz nach einem Jahrzehnt
Mit dieser Erhebung hat Deutschland zum vierten Mal am internationalen Untersuchungsprogramm PISA teilgenommen. Im Mai 2009 wurden für den Bundesländervergleich an 226 zufällig ausgesuchten Schulen insgesamt 4.979 fünfzehnjährige Schülerinnen und Schüler getestet und untersucht, inwieweit diese über grundlegende Kompetenzen verfügen. Darüber hinaus wurden in Deutschland an den teilnehmenden allgemeinbildenden Schulen zusätzlich zwei komplette neunte Klassen getestet. Als grundlegende Kompetenzbereiche werden Lesekompetenz sowie mathematische und naturwissenschaftliche Kompetenz verstanden. Die PISA-Befunde verweisen auf statistisch signifikante Zuwächse in allen drei Kompetenzbereichen seit der ersten PISA-Erhebung im Jahre 2000. Darüber hinaus wurde untersucht, inwieweit sich in den vergangenen zehn Jahren Kompetenzunterschiede zwischen sozialen Gruppen entwickelt haben: PISA 2009 belegt erneut eine enge Kopplung von schulischem Erfolg und sozialer Herkunft in Deutschland, doch haben sich die Abstände im Kompetenzniveau zwischen den Sozialschichten, wie schon in PISA 2006 beobachtet, weiter abgeschwächt. Bei Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund zeigt sich trotz erreichter Verbesserungen, dass die damit verbundenen Kompetenznachteile weiterhin bedenklich groß sind. Und auch die Kompetenzunterschiede zwischen Jungen und Mädchen sind im vergangenen Jahrzehnt nahezu unverändert geblieben. Das Autorenkollektiv bescheinigt Deutschland angesichts der bislang erreichten Anhebung des Kompetenzniveaus positive Veränderungen, zur weiteren Steigerung der Lernergebnisse seien jedoch sowohl die Unterrichtsqualität als auch die individuelle Förderung stärker in den Blick zu nehmen.