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Martin H. W. Möllers / Robert Chr. van Ooyen (Hrsg.)

Jahrbuch Öffentliche Sicherheit 2010/2011. Zweiter Halbband

Frankfurt a. M.: Verlag für Polizeiwissenschaft, Prof. Dr. Clemens Lorei 2011; 414 S.; 49,- €; ISBN 978-3-86676-140-7
Das Thema Sicherheit habe Konjunktur, so die These der Herausgeber. In den vergangenen Jahren habe sich ein Wandel in der deutschen Innenpolitik vollzogen, der sich nahezu unabhängig von der politischen Farbenlehre vollziehe und „in Richtung ‚mehr’ Sicherheit“ (14) gehe. So ist es wenig überraschend, dass mit diesem fünften Jahresdoppelband zugleich ein Jubiläum begangen wird: Vor zehn Jahren, kurze Zeit nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001, entschlossen sich Möllers und van Ooyen zur Herausgabe des alle zwei Jahre publizierten Jahrbuches, das sich mittlerweile zu einer Institution in diesem Bereich entwickelt hat: Namhafte Experten, insbesondere Juristen, Verwaltungswissenschaftler und Politologen, beschäftigen sich mit den unterschiedlichsten Aspekten des Themas Sicherheit. Aufgrund des Umfangs dieser Jubiläumsausgabe, die insgesamt 58 Beiträge enthält, entschlossen sich die Herausgeber, diese in zwei Halbbänden zu präsentieren. Neben den Themenbereichen, die in jeder Ausgabe behandelt werden, wie Extremismus/Radikalismus, öffentliche Sicherheit in Deutschland, europäische Sicherheitsarchitektur sowie internationale Sicherheit, finden sich zwei thematische Schwerpunkte: Im ersten Halbband ist es der Bereich Migration und Integration. Bemerkenswert ist der Beitrag van Ooyens, in dem er eine normativ-staatstheoretische Begründung eines generellen Ausländerwahlrechts liefert: „Die Verfassung ist das gemeinsame Band der Bürger, sie stiftet die ‚Einheit’ in der Gesellschaft“, sodass sich das Wahlrecht „zwingend als demokratischer ‚Reflex’“ (57) ergibt. Den hier dauerhaft lebenden „‚Ausländern’“ (75) müsse die Artikulation ihrer Interessen, die Wahrnehmung am politischen Prozess ermöglicht werden. Die Auslandseinsätze von Polizei und Bundeswehr stehen im Blickpunkt des zweiten Halbbandes. Beleuchtet werden beispielsweise die Bekämpfung der Piraterie durch die Bundeswehr aus rechtlicher Perspektive – Dieter Wiefelspütz spricht von „Schwerstkriminalität auf See“ (62) –, die Probleme beim Polizeiaufbau in Afghanistan oder die Haltung des Bundesverfassungsgerichts zu Out-of-Area-Einsätzen der Bundeswehr. Insgesamt stellt das Jahrbuch eine solche Fülle an Informationen zur Verfügung, sodass alle am Themenbereich der öffentlichen Sicherheit Interessierten nicht auf diese Publikation verzichten sollten.
Sabine Steppat (STE)
Dipl.-Politologin, Redakteurin pw-portal.de.
Rubrizierung: 1.3 | 2.324 | 4.21 | 2.323 | 4.22 | 2.64 | 4.1 | 4.42 | 2.4 | 2.5 Empfohlene Zitierweise: Sabine Steppat, Rezension zu: Martin H. W. Möllers / Robert Chr. van Ooyen (Hrsg.): Jahrbuch Öffentliche Sicherheit 2010/2011. Frankfurt a. M.: 2011, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/33951-jahrbuch-oeffentliche-sicherheit-20102011_40693, veröffentlicht am 12.01.2012. Buch-Nr.: 40693 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken