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Peter Massing (Hrsg.)

Politik vermitteln. Legitimationsfragen in der Demokratie. Eine Einführung

Schwalbach/Ts.: Wochenschau Verlag 2012 (uni studien politik 46); 108 S.; 9,80 €; ISBN 978-3-89974739-3
In einer Republik sollten politische Entscheidungen für die Bürger nachvollziehbar sein. Ist dieses allzu oft nicht der Fall, droht die Abwahl des Amtsinhabers. Umso wichtiger ist es, Politik erfolgreich zu kommunizieren – die Vermittlung politischer Entscheidungsprozesse wird zunehmend zu einer Grundlage der Legitimation. Diesem Thema sind fünf Aufsätze dieses Sammelbandes gewidmet. Nach einem einleitenden Überblick von Stefan Marschall und Ralph Weiß analysiert Oskar Niedermayer die Kommunikation von Parteien in Wahlkämpfen. In Wahlkämpfen ist die Kommunikation politischer Akteure in Richtung Bürger besonders prägnant, schließlich soll um das Vertrauen in die eigenen Standpunkte geworben werden. Hierbei zeigt sich der gestiegene Medieneinfluss, etwa bei den zunehmend professionalisierten und personalisierten Parteitagen, die verstärkt an die Nominierungsveranstaltungen der US-amerikanischen Präsidentschaftskandidaten erinnern. Die Rolle der Massenmedien wird von Patrick Donges eingehender betrachtet. Er verdeutlicht, dass die vermeintliche Wunschvorstellung einer exakten Abbildung des Politischen durch die Medien nicht erfolgen kann. Vielmehr ist immer von einer politischen Medienöffentlichkeit auszugehen, die einen gewissen Filter- und Bewertungsprozess durchlaufen hat. Für die politischen Akteure gilt es daher, die Regeln dieser Prozesse zu verstehen und für sich zu nutzen. Innerhalb der Medienlandschaft hat in den vergangenen Jahren das Internet, mit dem sich Christoph Bieber beschäftigt, stetig an Bedeutung gewonnen. „Das Internet ist in der Politik angekommen“ (63), so seine These. Immer stärker engagieren sich Parteien in sozialen Netzwerken oder versuchen, über Youtube neue Wähler zu erreichen. Die Interaktivität des Internets fördert aber auch eine Umkehrung des Kommunikationsweges von den Bürgern zu den politischen Akteuren. Abschließend befasst sich Christoph Stock mit dem Bereich der internationalen Beziehungen. Obwohl diese in einer globalisierten Welt stetig präsenter werden, gestaltet sich deren Vermittlung schwierig. Viele Bürger fühlen sich von der Komplexität überfordert. Dadurch werden Ängste verschärft, die der Legitimation schaden könnten. Aus diesem Grund ist nach Ansicht von Stock in diesem Bereich eine Kommunikationsoffensive angeraten.
Arne Arps (AA)
M. A., Doktorand der Politikwissenschaft, Universität Vechta.
Rubrizierung: 2.22 | 2.333 | 2.33 | 4.1 Empfohlene Zitierweise: Arne Arps, Rezension zu: Peter Massing (Hrsg.): Politik vermitteln. Schwalbach/Ts.: 2012, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/34921-politik-vermitteln_41988, veröffentlicht am 05.04.2012. Buch-Nr.: 41988 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken