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Yasin Mohammed Yasin

Regional Dynamics of Inter-ethnic Conflicts in the Horn of Africa. An Analysis of the Afar-Somali Conflict in Ethiopia and Djibouti

Online-Publikation 2011 (http://ediss.sub.uni-hamburg.de/volltexte/2011/5127/pdf/Yas_Diss_2010.pdf); XIII, 337 S.
Diss. Hamburg; Begutachtung: C. Jakobeit, R. Tetzlaff. – Yasin erklärt, welche Ursachen den interethnischen Konflikten zwischen den Gruppen der Issa und der Afar in Äthiopien und Dschibuti zugrunde liegen – alle bisherigen Ansätze der Konfliktlösung seien gescheitert oder haben die Konflikte sogar noch verschlimmert, weil die Ursachen nicht hinreichend zur Kenntnis genommen worden seien. Auf der Grundlage zahlreicher Interviews mit Beteiligten vor Ort und mit Experten sowie eingehender Auswertungen der Sekundärliteratur und verschiedener offizieller Dokumente zählt der Autor mehrere Faktoren auf, die berücksichtigt werden müssen, um den Konflikt verstehen zu können. Sie reichen bis in das 14. Jahrhundert zurück, in dem es zu Vertreibungen gekommen war. In der Folge bildeten sich kulturelle Faktoren heraus wie die Akkumulation von Reichtum, um die Reputation zu erhöhen. So entwickelte sich ein emotionaler Antagonismus zwischen den Gruppen. Der Konflikt war und ist zugleich geprägt von der Ressourcenknappheit (Wasser, Land und Wald). Seit dem 19. Jahrhundert entwickelte sich zudem ein konfliktbehafteter Wettbewerb um den Zugang zu Handelsrouten. Und noch heute stellt sich in diesem grenzüberschreitenden Konflikt die Frage, wer Anspruch auf welche Gebiete hat. Der Autor verweist außerdem darauf, dass die Konflikte immer wieder von anderen Gruppen und Staaten für eigene Interessen instrumentalisiert worden sind – unter den jeweiligen politischen Ordnungen auf der subregionalen Ebene während der Zeit der kolonialen Herrschaft und dann durch die Gründung neuer afrikanischer Staaten sowie durch das Aufkommen verschiedener Rebellengruppen sind sie immer wieder intensiviert worden. Zuletzt spielte auch die Anti-Terrorismus-Allianz, mit der sich die Machtbalance am Horn von Afrika verändert hat, eine Rolle. Davon haben vor allem die Issa profitiert. Die Dissertation endet mit detaillierten Lösungsvorschlägen für die beteiligten Akteure, die deutlich machen, dass nur ein multilateraler Ansatz zur Lösung beitragen kann.
Jan Achim Richter (JAR)
Dipl.-Politologe, Doktorand, Universität Hamburg.
Rubrizierung: 2.67 | 2.22 | 2.25 | 4.41 Empfohlene Zitierweise: Jan Achim Richter, Rezension zu: Yasin Mohammed Yasin: Regional Dynamics of Inter-ethnic Conflicts in the Horn of Africa. 2011, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/35453-regional-dynamics-of-inter-ethnic-conflicts-in-the-horn-of-africa_42735, veröffentlicht am 18.10.2012. Buch-Nr.: 42735 Rezension drucken