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Ulf Engel (Hrsg.)

New Mediation Practices in African Conflicts

Leipzig: Leipziger Universitätsverlag 2012 (Global History and International Studies IV); XXI, 266 S.; hardc., 29,- €; ISBN 978-3-86583-703-5
Die Autorinnen und Autoren des Sammelbandes begeben sich auf das nach wie vor schwierige Terrain der Durchsetzung von nachhaltiger Demokratisierung, Good Governance und dem Schutz der Menschenrechte in Afrika. Dabei kommt, wie der Herausgeber in seiner Bilanz ausführt, der Afrikanischen Union (AU) als Nachfolgerin der Organization of African Unity (OAU) eine zunehmend gewichtige Rolle zu, was das gewachsene Problembewusstsein sowie den zunehmenden Willen zur Lösung der bestehenden politischen Probleme auf afrikanischer Seite unterstreicht: „It is argued in this volume that five dynamics are driving the new mediation practices: new norms, new institutions, a related emerging division of labour between the African Union and the RECs [Regional Economic Communities], conflicting interests among AU member states and Africa’s changing international environment.“ (256) In den einzelnen Beiträgen werden diese verschiedenen Dimensionen aufgegriffen, indem sie – neben einem grundsätzlichen Beitrag von Joao Gomes Porto, der die normativen Aspekte internationaler Mediation als Konfliktlösungsstrategie reflektiert – jeweils anhand konkreter Fallbeispiele erörtert werden. Neben einer Gruppe von Beiträgen, die zumeist für eine bestimmte, eingegrenzte Epoche illegale Regimewechsel oder andere Verstöße von Good Governance in einem Land analysieren, fokussiert eine andere Gruppe die Interventionen externer Akteure in Form von verschiedenen internationalen afrikanischen Organisationen (etwa der AU, ECOWAS oder SADC). Mit Blick auf all diese Fälle von Mediationen stellt Peter R. Sampson in seinem Beitrag fest, dass diese Verfahren zunehmend an Komplexität gewinnen, weil sie immer mehr Akteure aus verschiedenen politischen wie gesellschaftlichen Ebenen in Konfliktlösungs‑ oder ‑bearbeitungsverfahren zu involvieren vermögen. Trotz der vielversprechenden Ergebnisse der „Multi‑track mediation“ (253) bleibt als Fazit ein einziger Satz: „The challenges are still huge.“ (261)
Matthias Lemke (LEM)
Dr. phil., Politikwissenschaftler (Soziologe, Historiker), wiss. Mitarbeiter, Institut für Politikwissenschaft, Helmut-Schmidt-Universität Hamburg.
Rubrizierung: 4.5 | 4.41 | 2.67 | 4.3 Empfohlene Zitierweise: Matthias Lemke, Rezension zu: Ulf Engel (Hrsg.): New Mediation Practices in African Conflicts Leipzig: 2012, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/35650-new-mediation-practices-in-african-conflicts_43030, veröffentlicht am 18.04.2013. Buch-Nr.: 43030 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken